Selbst Berlin Thunders Headcoach Rick Lantz zeigte sich nach dem höchsten Sieg der Klubgeschichte erstaunt. "Ich bin sehr überrascht. Auf dieses Ergebnis hätte ich kein Geld gesetzt", ließ der Headcoach nach dem 41:0-Triumph von Berlin Thunder zum Abschluss der regulären Saison in der NFL Europe gegen Rekordmeister Frankfurt Galaxy verlauten. Sechs Tage vor dem World Bowl XII in der Arena AufSchalke demontierte der Spitzenreiter seinen Finalgegner regelrecht und geht als Favorit in das Endspiel.
Berlin stellt Liga-Rekord ein
"Ich wünschte, wir könnten einige Punkte mit ins Endspiel nehmen", meinte Lantz, dessen Team mit dem neunten Sieg im zehnten Spiel den Liga-Rekord der London Monarchs (1991) und der Amsterdam Admirals (1995) einstellte. Für Titelverteidiger Frankfurt ging vor der Berliner Rekordkulisse von 19.175 Zuschauern im Olympiastadion schief, was schief gehen konnte. Das begann schon vor dem Spiel, das mit 15 Minuten Verspätung angepfiffen wurde, weil der Mannschaftsbus der Hessen im Stau stecken geblieben war.
Höchste Niederlage seit NFL-Europe-Zugehörigkeit
Danach gelang dem Team um Ersatzquarterback Kirk Farmer so gut wie gar nichts. Im Angriff harmlos und in der Abwehr überfordert, kassierte der dreimalige World-Bowl-Sieger die höchste Niederlage in zwölf Jahren NFL Europe. "Berlin war heute extrem gut auf uns vorbereitet", meinte Galaxy-Headcoach Mike Jones, dessen Team schon das Hinspiel 27:31 verloren hatte: "Das macht unsere Vorbereitung auf den World Bowl natürlich noch schwerer, denn Thunder hat uns heute deutlich unsere Grenzen aufgezeigt."
Galaxy will im World Bowl "alles geben"
Im Finale in Gelsenkirchen erwartet der Trainerneuling allerdings eine ganz andere Frankfurter Mannschaft: "Wir werden nächste Woche kämpfen und alles geben. Denn immerhin haben wir in dieser Saison sieben Siege geschafft. Wir wären nicht so weit gekommen, wenn wir in der Vergangenheit schlecht gespielt hätten."
O'Sullivan wieder dabei
In ihrem sechsten Finale setzen die "Galaktischen" wieder auf Spielmacher J.T. O'Sullivan, der wegen des Todes seines Vaters in die USA geflogen war und in den letzten beiden Spielen nicht zur Verfügung gestanden hatte. Auch Berlins Coach erwartet am kommenden Samstag (18.00 Uhr) alles andere als einen Spaziergang. "Es wird garantiert ein ganz anderes Spiel", sagte Lantz, der sein Team allerdings psychologisch im Vorteil sieht: "Wir haben sehr viel Selbstvertrauen gewonnen."