Zuvor hatte Haye selbst im englischen BBC-Radiosender Five live die Einigung mit dem Lager des WBC-Champions verkündet.

Halten die Famileinehre hoch: Witali und Wladimir Klitschko (Foto: firo).
Ob es sich bei dem Duell um einen Titelkampf handeln wird, ist noch unklar. Witali Klitschko müsste nach seinem geglückten Comeback im vergangenen Oktober gegen Samuel Peter seinen WBC-Titel eigentlich gegen Pflichtherausforderer Juan Carlos Gomez (Kuba) verteidigen. Doch an einem solchen Kampf hatte Klitschko kein großes Interesse gezeigt. Gomez unterdessen meldete sich nach der Kampfeinigung zwischen Klitschko und Haye zu Wort und erklärte in Richtung des Briten: "David, ich habe einen Rat an dich: Lass deine Finger von Witali, der gehört mir. Nimm Du dir lieber Wladimir vor. Da wirst du leichtes Spiel haben. Witali ist noch eine Nummer zu groß für dich."
Bernd Bönte erklärte, dass die Stamford-Bridge-Arena des englischen Fußball-Spitzenklubs FC Chelsea das favorisierte Stadion für den Schwergewichtskampf gegen den 28 Jahre alten Herausforderer Haye sei. "Das Stadion ist wegen seiner Enge beinahe ideal für das Boxen. Wir waren schon mehrere Male dort. Aber in London kommen auch noch weitere Stadien in Betracht", sagte Bönte.
Seiner Darstellung zufolge hätten der 37 Jahre alte Witali Klitschko und sein Bruder Wladimir familienintern geklärt, wer gegen Haye antritt. Der Brite hatte sich am vergangenen Sanmstag in Mannheim wenige Stunden vor dem Sieg von Doppel-Weltmeister Wladimir gegen Hasim Rahman durch einen provokanten Auftritt im Hotel der Klitschkos als Gegner ins Gespräch gebracht. Dabei hatte Haye Witali Klitschko beim Essen ein Magazin mit einer Fotomontage gezeigt, die Haye mit Wladimirs abgeschnittenem Kopf zeigte. Damit zog er sich den Zorn des älteren Klitschko-Champions zu. "Er wird dafür persönlich von mir bestraft", hatte Witali erklärt.
Nach dem Kampf in Mannheim herrschte allerdings laut Bönte und Haye, der bis März drei WM-Titel im Cruisergewicht hielt und danach ins Schwergewicht wechselte, in den Verhandlungen über einen Kampf nüchterne Sachlichkeit vor. "Wir haben uns zusammengesetzt und in der Nacht zum Sonntag alles klar gemacht. Es ist alles erledigt und in trockenen Tüchern. Es fehlen nur noch die i-Punkte. Es ging nicht um Box-Politik, alles war klar und einfach. So, wie Boxen sein sollte", schilderte Haye die Gespräche in Mannheim aus seiner Sicht.
Haye hat nach seinem Aufstieg ins Schwergewicht erst einen Profi-Kampf bestritten. Im November siegte der Brite gegen Monte Barrett in der fünften Runde durch K.o., nachdem er seinen Kontrahenten schon zuvor viermal zu Boden geschlagen hatte. "Seine geringe Erfahrung wird durch seine Stärke ausgeglichen. Das wird ein ungeheuer attraktiver Kampf", sagte Bönte. Witali Klitschko weist einen Rekord von 36 Siegen in 38 Kämpfen auf.