Boll hatte zuletzt auch die Pro-Tour-Turniere in Salzburg und Berlin gewonnen und zum zweiten Mal nach 2004 den Hattrick aus Austrian, German und Polish Open geschafft. Zudem gewann der Linkshänder Mitte November den Supercup der acht besten europäischen Spieler in Moskau. Boll ist bereits seit der Finalniederlage beim Weltcup Ende September in Lüttich gegen den Weltranglisten-Ersten Wang Hao ungeschlagen. Warschau war die letzte Station der Pro-Tour-Serie vor dem Finale im Dezember in Macao (11. bis 14.), bei dem Boll allerdings im Gegensatz zu seinen Düsseldorfer Teamkollegen Dimitrij Ovtcharov und Marcos Freitas (U21) nicht vertreten sein wird. Wegen seiner langwierigen Verletzungspause zu Jahresbeginn konnte der 27-Jährige die Qualifikationskriterien von sechs Turnierteilnahmen oder Turnieren auf drei unterschiedlichen Kontinenten nicht erfüllen.
Für Timo Boll, der das Finale 2005 gewonnen hatte, ist das allerdings nicht dramatisch. "Nach dem schlechten Start ins Jahr kann ich mit meinen Ergebnissen sehr zufrieden sein. Wenn mir im März jemand die Olympiamedaille, drei EM-Titel und diverse Turniersiege vorausgesagt hätte, hätte ich mich vermutlich kopfschüttelnd umgedreht", sagte Boll, "jetzt kann ich eine Pause sehr gut gebrauchen. In den letzten Wochen habe ich sehr viele Turniere gespielt und bin nun ziemlich müde".