Zur Person:
Dr. Joachim Schubert (55), Mediziner aus Bochum mit dem Spezialgebiet Sportmedizin, betreut in seiner Praxis viele Leistungssportler, darunter auch zahlreiche Fußballprofis und etliche Amateur- und Breitensportler. Der schnelle interdisziplinäre Austausch mit hoch kompetenten Ärzten anderer Fachrichtungen ermöglicht eine optimale und erfolgsorientierte medizinische Betreuung seiner Patienten. Dr. Schubert ist Mannschaftsarzt der Fußball-Nationalmannschaft von Kamerun und bestreitet mit dem Team Qualifikationsspiele zur WM 2010 in Südafrika. Von 1989 bis 1999 war er Vereinsarzt des VfL Bochum und 2006 Mannschaftsarzt von Togo bei der Fußball-WM in Deutschland.
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Der Spieler Christoph Dabrowski vom VfL Bochum hat sich eine für Fußballspieler seltene Verletzung im Gesicht zugezogen: Bei einem relativ normalen Zweikampf mit Mats Hummels von Borussia Dortmund, der bloß sein Bein ein bisschen zu hoch hatte, zog sich Dabrowski einen Bruch des Bodens der linken Augenhöhle sowie ein Bruch der Kiefernebenhöhle zu. Wie bewerten Sie diese Verletzung aus medizinischer Sicht? Besteht die Gefahr sein Augenlicht zu verlieren?
Eine knöcherne Gesichtsverletzung wie bei Christoph Dabrowski kommt vor allem in Sportarten wie Eishockey, Boxen oder anderen Kampfsportarten vor. Das Auge selbst nimmt dabei sehr selten Schaden. Die Anatomie der Augenhöhle ist so eingerichtet, dass dieses so besonders wichtige Organ in einem Fettpolster weich gebettet und von einem starken Knochenwall umgeben liegt. Die häufigsten Augenverletzungen entstehen durch spitze Gegenstände. Mir ist kein Fall bekannt, bei dem ein Fußballspieler durch einen Tritt sein Augenlicht verlor. Die Ausheilung von knöchernen Verletzungsfolgen geschieht meist zügig und unproblematisch, zumindest dann, wenn Spezialisten wie bei Christoph Dabrowski am Werke sind.
Dr. Joachim Schubert
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