Diese User-Fragen beantworten die beiden Bochumer Sportmediziner Dr. Matthias Manke und Dr. Jörg Heinze diesmal in ihrer Sportmedizin-Reihe exklusiv für revierkick.de
Die ernüchternde Antwort schon einmal am Anfang: Viel kann man nicht tun. Eigentlich ist mit dem Aufwachen nach der durchzechten Nacht das Kind schon in den Brunnen gefallen. Alkohol ist eine (Alltags-) Droge und Drogen haben im Sport nichts verloren. Nach der sportlichen Betätigung hingegen kann man getrost das Bierchen auf den Sieg oder die Niederlage trinken.
Die Experten: Dr. Matthias Manke und Dr. Jörn Heinze, von der Sportambulanz in der Orthopädischen Klinik im St. Josef-Hospital in Bochum.
Auch kurz vor oder während eines Spiels sollte auf einen Alkoholgenuss verzichtet werden. Entgegen weitläufiger Meinung hat Alkohol keine positive Auswirkung auf die sportliche Leistung, sondern führt zu einer Gefährdung der Gesundheit.
Durch den Alkohol kommt es zu einer Erweiterung der Blutgefäße, wodurch das Herz nun eine größere Kraft aufwenden muss, das Blut durch den Körper zu pumpen. In der Muskulatur kann es dadurch zu einer Unterversorgung kommen, der Muskel wird anfälliger für Verletzungen.
Durch die Wirkung des Alkohols auf das Gehirn lässt das Körpergefühl nach, die Koordination von Auge-Fuß wird schlechter. Gleichzeitig kommt es zur möglichen Selbstüberschätzung, es wird risikoreicher gespielt, und so ergibt sich ebenfalls eine erhöhte Verletzungsgefahr.
Auch der Stoffwechsel gerät durcheinander: Alkohol führt zu einem Flüssigkeits- und Mineralienverlust. Bei starker körperlicher Betätigung während eines Fußballspieles kann der Körper dann diese Verluste nicht mehr ausgleichen. Folgen können Kopfschmerzen, Übelkeit und Schwindel bis hin zum Schock sein. Auch Todesfälle unter Alkoholeinfluss sind bekannt.
Aus sportmedizinischer Sicht ist also der Genuss von Alkohol 24 Stunden vor einem Spiel nicht zu empfehlen. Muss oder möchte man im „Kater-Zustand“ dennoch zum Spiel antreten, sollte man auf eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr achten - hierbei sollte man auf isotonische Getränke zurückgreifen.
Letztendlich sollte man also nach dem altbekannten Motto „Zuerst kommt die Arbeit und dann das Vergnügen“ handeln, heißt: "Erst spielen, dann trinken“