Daneben, drüber, gehalten – die Handballer vom Tusem Essen haben im Auswärtsspiel beim TV Neuhausen vor allem zu Beginn zu viele Chancen liegen gelassen, konnten die Partie durch eine gute zweite Halbzeit aber doch noch drehen. Nach einer spannenden Schlussphase gewann der Tusem mit 26:25.
Die 598 Zuschauer in der Neuhauser Hofbühlhalle brauchten sich nicht zu beeilen, um rechtzeitig auf ihren Plätzen zu sitzen. Denn beide Mannschaften zeigten eine schwache Anfangsphase. Vor allem der Gast aus dem Ruhrgebiet benahm sich alles andere als elegant im Hause der Schwaben, denn aus zum Teil besten Positionen wurden die Chancen vergeben. Man könnte sie auch „Gastgeschenke“ nennen – weniger als die Hälfte der Abschlüsse fanden den Weg in das Tor. Doch weil die Hausherren auch nicht unfreundlich herüber kommen wollten, zeigten sie sich ebenfalls zu lieb. Tusem-Torwart Sebastian Bliß hatte auch einen Anteil daran, dass seine Mannschaft nach zehn Minuten nur mit 1:3 zurücklag. Nachdem Essens Trainer Stephan Krebietke die erste Auszeit forderte, lief es auch etwas besser für seine Mannschaft. Schnell drehten die Essener das Ergebnis und nun kamen die Zuschauer auch „richtigen“ Handball geboten. Denn plötzlich zogen die Teams das Tempo an und auch der Kampf zog in die Hofbühlhalle ein. Bis zur Pause lieferten sich der TV Neuhausen und der Tusem ein enges Duell, das mit einem gerechten Spielstand von 11:10 für die Schwaben in die Pause ging.
Nach tiefem Durchatmen in der Kabine kamen beide Mannschaften mit scheinbar mehr Energie aus der Pause. Konsequenter waren die Württemberger, die den Tusem immer wieder hinter einem Rückstand herlaufen ließen. Wie gut, dass der Tusem in der Vorbereitung einige Laufeinheiten auf dem Trainingsplan stehen hatten, denn immerhin konnten die Essener dranbleiben und die Partie somit offen halten. Während die Zeit auf der Anzeigetafel der Schlusssirene immer näher kam, entwickelte sich ein packender Schlussspurt. Die Essener Abwehr hielt in dieser Phase die bis dato beste Offensive der Liga sehr ordentlich im Zaum und die Neuhauser rannten oft vergeblich an. Im Angriff behielt der Tusem zudem die Nerven und legte nach. Sogar Torwart Sebastian Bliß konnte sich in die Torschützenliste eintragen. Sein Treffer in Überzahl kurz vor dem Ende brachte die Essener mit zwei Toren in Führung und diesmal retteten sie diese knapp über die Zeit.
Der erste Auswärtssieg für den Tusem, der damit seine gute Form bestätigt und weitere wichtige Punkte sammelt – vor allem auch für das Selbstvertrauen.