Am Freitagabend besiegte der TUSEM nach leidenschaftlichem Kampf das Spitzenteam des ASV Hamm-Westfalen mit 30:28 (15:12). Dabei sahen die 2108 begeisternden Zuschauer, darunter rund 200 lautstarke Schlachtenbummler aus Hamm, enge, kampfbetonte 60 Minuten. "Ich glaube, dass niemand sein Kommen bereut hat. Das war Handball pur", atmete Stephan Krebietke nach der Schlusssirene tief durch.
Der Sportliche Leiter des TUSEM hatte Recht: An Spannung sollte es diesem Spiel nicht fehlen. Nachdem Hamm in Halbzeit eins schnell 4:2 führte, folgten bärenstarke Minuten der Gastgeber. Der TUSEM ging dank eines 6:0-Laufs mit 8:4 in Führung. Diese sollte zur Halbzeit (15:12) Bestand haben. Allen voran Lasse Seidel war es, den die Gäste aus Westfalen nie in der Griff bekamen. Der Linksaußen des TUSEMS machte, was er wollte und noch besser aus Sicht des TUSEM: Seidels Bälle landeten alle im Netz. Am Ende führte Seidel den TUSEM mit 16 (!) Toren - davon fünf Siebenmeter - fast im Alleingang zum Erfolg.
Ich glaube, dass niemand sein Kommen bereut hat. Das war Handball pur
Stephan Krebietke
Dabei vermiesten die Hammer zu Beginn der zweiten Halbzeit dem Großteil der Zuschauer in der Stoppenberger Hallo-Halle die Stimmung. Der TUSEM kam schläfrig, unkonzentriert aus der Kabine und plötzlich stand es nach rund 40 Minuten 16:20 aus Sicht der Gastgeber. Der ASV startete mit einem fulminanten 8:1 in den zweiten Abschnitt. "Das zieht sich leider wie ein roter Faden durch die Saison. Wir haben bärenstarke Phasen, aber dann auch wieder ganz schlechte Minuten. Das ist aber bei so einer blutjungen Mannschaft ein ganz normaler Prozess. Auch wenn ich auf manche schlechten Phasen gerne verzichten würde", sagte Krebietke. Sein schlechtes Gesicht zeigte der TUSEM an diesem Tage eigentlich nur zwischen der 30. und 40. Minute. Danach gehörte den Rot-Weißen das Match.
Die Mannschaft hat ein super Spiel abgeliefert. Die Stimmung in der Halle war grandios. Es war ein rundum gelungener Abend für den TUSEM
Stephan Krebietke
Sebastian Bliß hielt mit starken Paraden sein Team im Spiel und vorne zauberte immer wieder Seidel den Ball in das Hammer Gehäuse. Plötzlich führte der TUSEM mit 24:22 und diese Führung ließen sich die Schützlinge von Trainer Mark Dragunski auch nicht mehr nehmen. "Die Mannschaft hat ein super Spiel abgeliefert. Die Stimmung in der Halle war grandios. Es war ein rundum gelungener Abend für den TUSEM. Aber wir sind noch nicht über den Berg. In spätestens zwei Stunden denken wir schon an das nächste Spiel", bilanzierte Krebietke. Für den TUSEM geht es nun in Baunatal um weitere wichtige Punkte im Kampf um den Klassenerhalt.
TUSEM-Tore: Lasse Seidel (16/5), Hannes Lindt (4), Carsten Ridder (3), Jonas Ellwanger (2), Dennis Szczesny (2), Peter Hornyak (2), Justin Mürköster (1), Joshua Schlüter (1).
ASV-Tore: Martin Ariel Doldan (5), David Wiencek (5), Markus Fuchs (4), Jan-Lars Gaubatz (5), Julian Possehl (3), Joscha Ritterbach (3), Björn Wiegers (2), Jan Brosch (1).