Es ist das einzige Turnier in Deutschland, bei dem Langer noch nicht triumphieren konnte. 17 Mal hat es der gebürtige Anhausener in seiner bayrischen Heimat bisher versucht - vergeblich. Mehr als vier zweite Plätze sprangen nicht heraus. Nun unternimmt er den 18. Anlauf auf den Siegerscheck in Höhe von 330.330 Euro und gibt sich wie immer zuversichtlich.
"Ich fühle mich nach wie vor in der Lage, bei den Besten mitzuhalten. Ich liebe das Spiel über alles, warum sollte mir da nicht noch einmal eine Überraschung wie beim Gewinn des World Cups im Team mit Marcel Siem gelingen?", sagte ein hochmotivierter Langer vor seiner ersten Runde heute um 13.30 Uhr. Zumal der Schwabe mit Platz zwei Ende Mai in Fort Worth/USA und drei weiteren Top-Ten-Platzierungen auf der US-Tour seine derzeit gute Form unterstrichen hat.
Auch wenn er dann ab August bei den Senioren "Ü 50" in den USA startet, "wird das sicher nicht meine Abschiedsvorstellung in Eichenried", hatte der 49-Jährige zuletzt schon einmal klar gestellt. Langer, dessen letzter von insgesamt 42 Turniersiegen aus dem Jahr 2002 datiert, plant, auch weiterhin bei ausgewählten Turnieren in den USA und Europa gegen die Jüngeren anzutreten. Einer von diesen jungen aufstrebenden Golfern ist Martin Kaymer. Dem 22-Jährigen aus Mettmann wird auch auf der auf einigen Bahnen modifizierten Anlage im Münchner Norden einiges zugetraut. Zuletzt hatte Kaymer auf der European Tour mit einem dritten Platz bei der Estoril Open in Portugal für Aufsehen gesorgt.
Selbst Langer findet nur lobende Worte über Kaymer. "Martin hat eine gute Technik, er ist charakterlich stark, seine Schläge sind lang und präzise", meinte Langer, warnte aber gleichzeitig vor einem Vergleich mit seiner eigenen Person: "In Deutschland wird zu oft von einem zweiten Langer geredet. Martin ist Martin. Er braucht jetzt die richtigen Leute um sich."
Neben Langer und Kaymer werden aus Deutschland unter anderem Marcel Siem (Ratingen), Tino Schuster (Stuttgart) und Sven Strüver (Hamburg) in Eichenried an den Start gehen. Zu den großen Favoriten gehören aber andere. Vor allem der in der europäischen Geldrangliste klar führende Vorjahressieger Henrik Stenson (Weltranglisten-7.) zählt neben den beiden Südafrikanern Ernie Els (5.) und Retief Goosen (11.) zum engsten Kreis. Der Schwede wäre allerdings der Erste, der in München seinen Titel verteidigen würde.
Sieben Spieler aus den Top Ten der so genannten "Order of Merit" der European Tour sind in Eichenried gemeldet, zudem neben Stenson in Thomas Björn (Dänemark), Publikumsliebling John Daly (USA), Marc Farry (Frankreich), Peter Fowler (Australien), Miguel Angel Jimenez (Spanien), Sandy Lyle und Colin Montgomerie (beide Schottland) sieben weitere ehemalige BMW-Open-Sieger.