"In der ersten Woche war die Umstellung extrem. Zum Jetlag kam die Höhenanpassung, das war schon schwierig. Es ist daher gut, dass mir so erfahrene Athleten wie Jan und Alex Tipps geben können. Ich habe insgesamt gut trainiert, auch wenn ich letzte Woche wegen Magen-Darm-Problemen einen kleinen Durchhänger hatte", gab Grothaus zu Protokoll.
Europameister Jan Fitchen hat dagegen schon des Öfteren die Vorteile der Höhe in Flagstaff genossen: "Alex und ich haben eine gewisse Routine, das kommt uns zugute. Da wir immer woanders wohnen, müssen wir uns allerdings immer wieder neu mit den Laufstrecken vertraut machen, was aber kein Problem ist." Äußerst zufrieden zeigt sich Fitschen auch mit den äußeren Bedingungen. "So warm wie jetzt war es im März noch nie in dieser Gegend, seitdem es Klimaaufzeichnungen gibt. Im Moment steigt sogar die Waldbrandgefahr. Nur einen schlechten Tag hatten wir, und wenn es mal geschneit hat, haben wir gerade nicht trainiert", fasst er zusammen.
Neben dem Sport muss sich Fitschen noch auf seine Prüfung am 23. April in Physik vorbereiten. Mit dem Training ist der TV-01-Athlet bis zu diesem Zeitpunkt zufrieden: "Es ist ähnlich wie im letzten Jahr, allerdings fehlt mir ein bisschen die Grundlage aus dem Winter. Gelegentlich habe ich mich nach einzelnen Einheiten etwas platt gefühlt." Fitschen will seine WM-Vorbereitung ähnlich gestalten wie die Zeit vor der EM in Göteborg: Nach Beendigung des Trainingslagers in Flagstaff geht es mit der Trainingsgruppe von 01-Cheftrainer Tono Kirschbaum noch einmal für zehn Tage nach Texel, nach den Deutschen 10.000 Meter-Meisterschaften in Zeulenroda (5. Mai) soll es wieder nach St. Moritz gehen.
In Flagstaff halten sich derzeit einige deutsche Läufer auf, unter anderem ist auch eine größere Gruppe aus Tübingen vor Ort. "Das macht es sehr abwechslungsreich hier", sagt Alexander Lubina, "die Zeit ging unglaublich schnell rum!" Und was das Wichtigste ist: Aus sportlicher Sicht wertet der Deutsche 10.000 Meter-Vizemeister die Zeit in Flagstaff als vollen Erfolg: "Ich bin sehr zufrieden, im Gegensatz zu früheren Jahren konnte ich diesmal alles problemlos durchziehen. Bin gespannt, wie es sich unten anfühlt." Noch eine gute Woche dürfen Grothaus, Lubina und Fitschen das schöne Wetter in Flagstaff genießen, dann geht es wieder nach Hause.