Allerdings noch nicht im WM-Becken, der Rod Laver Arena. „Die ersten sieben Tage vor Ort bereiten wir uns in einem Freibad eines Trainingszentrums vor. Erst am kommenden Donnerstag können wir zum ersten Mal im Wettkampfbecken trainieren“, erklärt Lambertz. Ob diese letzten Übungseinheiten und die anschließenden Welt-Titelkämpfe eine Freiluft- oder eine Hallenveranstaltung werden, steht noch nicht fest.
„Je nach Wetterlage werden die Organisatoren das Dach der Arena schließen. Darauf hoffen wir“, berichtet Lambertz. Gerade für Rückenspezialist Driesen könnte ein offenes Dach durchaus ein Nachteil sein.
Möglichen Schwierigkeiten der Athleten mit der Zeitumstellung - Melbourne ist zehn Stunden voraus - hat der Deutsche Schwimmverband mit einer ungewöhnlichen Maßnahme vorzubeugen versucht. Den Sportlern wurden im Vorfeld „Sonnenlampen“ zur Verfügung gestellt. Schon Tage vor der Reise sollten sich die WM-Teilnehmer jeweils zwei Stunden in der Nacht und immer eine Stunde später vor die Lampe setzen, um den Körper an die Umstellung in Australien bereits anzupassen. „Ganz wichtig ist einfach, dass man mittags nicht schläft, denn sonst findet man nie in den neuen Rhythmus. Und zur Not gibt es für die Nacht ein leichtes Schlafmittel“, weiß der Trainer.
Wenn seine beiden Schützlinge ab nächstem Sonntag vom Startblock springen, werden natürlich auch Medaillenhoffnungen gehegt. „Mit ein bisschen Glück ist für Steffen Edelmetall über 50 Meter Rücken drin. Daniela wird es ganz schwer haben, über ihre Einzelstrecken 50 und 100 Meter Delfin den Endlauf zu erreichen“, analysiert Lambertz.
Etwas anders sieht es da schon bei den beiden Damen-Freistil-Staffeln aus. In Bestbesetzung dürfte das deutsche Quartett zu den heißen Titelkandidaten zählen. Dabei ist Samulski mit der 4 x 100 Meter-Staffel bereits gesetzt, für die 4 x 200 Meter-Staffel werden die letzten beiden Startplätze vor Ort ausgeschwommen.
„Ich rechne ihr da wirklich gute Chancen aus“, glaubt Lambertz an eine Nominierung der 22-Jährigen. Denn die Vorbereitung lief nahezu optimal. „Die Vorleistungen und letzten Tests stimmten, das Trainingslager war prima. Ich denke, Steffen und Daniela sind sehr gut drauf. Jetzt heißt es nur noch, im Wettkampf diese Form auf den Punkt zu bringen.“