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Die User-Frage: „Achillessehnenriss (Achillessehnenruptur)“
Bei Komplettriss Operation empfohlen

Die User-Frage: „Achillessehnenriss (Achillessehnenruptur)“
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Nach dem sich unsere Reihe in der letzten Folge um Schmerzen an der Achillessehne gekümmert hat, geht das neue Thema der Sportmedizin-Reihe jetzt einen Schritt weiter. Die Bochumer Sportmediziner Matthias Manke und Jörn Heinze beantworten exklusiv für RevierSport online die User-Frage, was bei einem Achillessehnenriss zu tun ist.

User-Frage: „Vor 6 Tagen ist mir beim Sprinttraining wie aus heiterem Himmel die rechte Achillessehne gerissen. In der Notfallambulanz des Krankenhauses habe ich dann einen Gips bekommen. Dann hat man mich vor die Wahl gestellt, mich operieren zu lassen oder den Riss mittels Gipsschiene ausheilen zu lassen. Als Laie habe ich auf eine Operation mit möglichen Komplikationen verzichtet. Nun aber sagte mir einer meiner Freunde, dass ich mich doch besser hätte operieren lassen sollen. Was können Sie mir raten?“

Das die Achillessehne wie „aus heiterem Himmel“ plötzlich reißt, ist leider keine Seltenheit. Denn in dem meisten Fällen kündigt sich ein drohender Riss nicht mit Schmerzen im Achillessehnenbereich an. Meistens liegt eine Vorschädigung der Sehne vor, die im gesunden Zustand kurzfristig mit bis zu 2 Tonnen Gewicht belastbar ist. Direkte Risse durch Tritt eines Gegners gegen die Sehne bilden die Ausnahme. Meistens kommt es zum Riss ohne Gegnerkontakt. Es liegt eine Vorschädigung vor.

Bei Sportlern sind dies in der Regel Mikrotraumata, d. h. kleine, für den Betroffenen meistens nicht spürbare immer wieder auftretende Verletzungen im Bereich der Sehne, die mit bloßem Auge nicht zu erkennen sind. Hierbei handelt es sich um Verschleiß- und Abnutzungsprozesse, die durch einen schlechten Trainingszustand verstärkt werden können. Die Sehne reißt meistens im Bereich der schmalsten Stelle, die etwa 5 cm oberhalb der Ferse liegt. Das Reißen wird vom Betroffenen meistens als lauter „Peitschenschlag“ oder Knall vernommen.

Anschließend ist das Einnehmen des Zehenspitzenstandes oder das Senken des Fußes gegen Widerstand nicht mehr möglich.Am

Kontakt Sollten Sie Fragen zu diesem Thema haben, schreiben Sie bitte eine E-mail an: [url]Matthias_Manke@web.de[/url]

Sportplatz sollten direkt eine Erstversorgung nach dem P.E.C.H – Schema durchgeführt werden (Abbruch der sportlichen Belastung / Eiskühlung / Kompressionsverband / Hochlagerung). Eine sofortige sportärztliche Vorstellung ist nun nötig.

Im Rahmen der Diagnosesicherung sollten eine Röntgenaufnahme der Fersenregion sowie eine Ultraschalluntersuchung erfolgen, um so das Ausmaß der Verletzung zu erkennen. Die Achillessehne kann komplett oder auch nur zu einem Teil reißen. Je nach Befund muss eine entsprechende Therapie eingeleitet werden. Ebenso ist die Therapie abhängig vom Alter des Betroffenen, dem sportlichen

Die beiden Sportmediziner Jörn Heinze und Matthias Manke. Foto: privat

Aktivitätsgrad, der körperlichen Verfassung sowie dem Alter des Risses.

Bei einem Teilriss kann man eine konservative Behandlung mittels Gips durchführen, da die Sehnenstrukturen relativ gut aneinander liegen. Bei einem komplette Riss liegen die Sehnenrissenden nicht unbedingt gut aneinander, so dass es zu einer „schlechten“ Ausheilung im Gips kommen kann und nach Beginn des Belastungsaufbaues die Sehne anfälliger für einen erneuten Riss sein kann. Daher würden wir eine operative Versorgung mittels Naht der Achillessehnen empfehlen.

Die Nachbehandlung erfolgt in gleicher Weise wie ohne Operation: Es erfolgt eine Ruhigstellung im Spitzfußgips oder in einem entsprechendem Schuh (z. B. ADIMED Variostabilschuh oder Aircast-Walker), die im weiteren Behandlungsverlauf angepasst wird. In den ersten beiden Wochen beträgt diese 30-40° und wird dann wöchentlich nach klinischer Kontrolle durch den behandelnden Arzt um 10° Spitzfußstellung reduziert.

Im Anschluss erfolgt eine Bewegungstherapie und mobilisierende Krankengymnastik. In der Regel ist davon auszugehen, dass mit leichter sportlicher Aktivität nach zwei bis drei Monaten begonnen werden kann. Die langfristige Prognose nach dem Riss der Achillessehne ist als günstig zu beurteilen. Häufig werden jedoch noch lange anhaltende Schwellungen im Fersen- und Sprunggelenksbereich beklagt.

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