Als die Verantwortlichen des VfR Krefeld-Fischeln am Sonntagmorgen ihr Vereinsgelände betraten, trauten sie ihren Augen nicht. Da wo sich sonst das große VfR-Wappen auf einem Container befindet, prangte ein großes KFC-Uerdingen-Emblem und daneben die Aufschrift „Eine Stadt, ein Verein, KFC 1905.“ In der Nacht zum Sonntag sind Fremde, die mutmaßlich der KFC-Fanszene angehören, in das Vereinsgelände eingestiegen. Neben dem Container wurde auch die Spielerbank des VfR in Blau und Rot angemalt, sowie einige Werbebanden beschmiert.
„Das ist natürlich unmöglich, was da passiert ist“, zeigt sich Thomas Schlösser, 1. Vorsitzender des VfR, erbost. „Neben dem Straftatbestand der Sachbeschädigung wurde hier natürlich auch Hausfriedensbruch begangen.“ Großes Lob fand der Vereinsboss jedoch für die Verantwortlichen des ehemaligen Bundesligisten: „Der KFC hat sich hochprofessionell verhalten, indem man sich sofort distanzierte und sich bereit erklärte, den Schaden zu beseitigen. Für mich ist damit die Angelegenheit erledigt.“
Erklären kann sich Schlösser die Aktion dieser „Fans“ trotzdem nicht: „Die beiden Vereine arbeiten mittlerweile sehr eng zusammen und es besteht ein sehr gutes Verhältnis auf Funktionärsebene. Wir sehen uns auch nicht als Rivalen. Wir wollen lediglich in der Liga bleiben, während der KFC zu den Aufstiegsfavoriten gehört und ganz andere Möglichkeiten hat als wir. Die Leute, die das gemacht haben, schaden nicht uns, sondern dem KFC.“
Sauer stoßen dem VfR-Funktionär einige Reaktionen im Uerdinger Internetforum auf. „Die Mehrzahl der Fans dort findet die Aktion total überflüssig und verurteilt sie auch, aber leider gibt es einige wenige Unverbesserliche, die das lustig oder sogar gut finden.“
Der KFC-Fanbeauftrage Klaus Bäcker will indes erstmal die Ermittlungen der Polizei abwarten. „Ich komme gerade erst aus dem Urlaub und habe mich mit der Sache noch nicht befasst. Wenn ich weiß, wer das war und es sich rausstellt, dass es sich um KFC-Fans handelt, dann werde ich mich dazu äußern. Es kann schließlich jeder gewesen sein. Jetzt heißt es schon, dass es mal wieder die ach so bösen Uerdinger gewesen sein sollen. Die Presse macht da mal wieder ein ganz schönes Theater draus, oder wird etwa bei jeder Schmiererei von Schalke oder dem BVB so ein Theater veranstaltet?“