Doch seine Beweggründen sind eindeutig. Der Marketing-Chef des Telekommunikationsunternehmens „Telba“ ist beruflich stark eingespannt. Vor gut einem Jahr baute er neben seinem Job in der Schweiz sein Marketing-Diplom. Und derzeit paukt er ebenfalls in St. Gallen für sein Management-Diplom. Und aus diesen Gründen lässt sich die Arbeit und das „Hobby“ VfB nicht mehr in Einklang bringen.
Doch dem ehemaligen Bundesliga-Profi dürfte sein Abschied vom „Blötter Weg“ schwer fallen. Schließlich ist Klauß mittlerweile in seiner sechsten Saison und hat die Mülheimer als Spieler, Trainer und Sportlicher Leiter bis in die Oberliga geführt. Zudem hat er das Stadionprojekt angepackt, zu einem positiven Abschluss gebracht und Speldorf damit für die Zukunft gewappnet. Auch mit der Zusammenstellung der Mannschaft von Coach Dirk Wißel kann der Ex-Bochumer zufrieden sein, so dass es der richtige Zeitpunkt für einen Abschied ist. „Außerdem hat mein Nachfolger damit die Chance, sich die Truppe nach seinen Vorstellungen zusammenzustellen“, spielt Klauß mit offenen Karten und verzichtet schweren Herzens auf den Aufstieg in die NRW-Liga, wenn er denn klappen sollte.
Sein Nachfolger steht indes auch schon fest. Ingo Pickenäcker, der ebenfalls bei „Telba“ und dort in der Projektplanung und im Ausschreibungsgeschäft arbeitet, wird Klauß‘ Posten einnehmen. Der ehemalige Essener Rot-Weisse, der mit RWE sogar im DFB-Pokalfinale in Berlin stand (1:3 gegen Werder Bremen), geht die Aufgabe voller Elan an. „Wir haben uns sehr schnell geeinigt“, hat Pickenäcker einen Vertrag bis zum 30. Juni 2010 unterzeichnet.
Der Ex-Spieler des VfB kennt sich in Speldorf natürlich blendend aus und ist auch von der aktuellen Truppe angetan: „Ich habe einige Spiele gesehen. Es gibt zwar Verbesserungsmöglichkeiten, aber das Potenzial, aufzusteigen, ist vorhanden.“