Fußball-Westfalenligist TuS Bövinghausen gewann auch das zweite Meisterschaftsspiel der Rückrunde mit 3:0 bei der YEG Hassel. Dabei brauchte der Tabellenführer ein wenig Zeit, um das eigene Spiel bei widrigen Platzverhältnissen aufziehen zu können. Torwart Ricardo Seifried analysierte: „Das war ein schwieriges Spiel auf einem schlechten Rasenplatz. Am Anfang hat die Konzentration ein bisschen gefehlt. Im Nachhinein haben wir das Ding aber klar gemacht und in der Höhe verdient gewonnen.“
Von Westfalia Herne in die Westfalenliga
In der Winterpause verpflichtete der Dortmunder Klub einige namhafte Spieler und hat laut Trainer Sebastian Tyrala an den Schwachstellen gearbeitet. Seifried findet, dass sich der Zuwachs an Qualität auf dem Platz bemerkbar macht: „Wir sind schon vorher eine starke Truppe gewesen und haben im Winter noch mehr Spieler dazu geholt. Spieler, die uns gut ergänzt haben und uns mehr Möglichkeiten geben.“
Der 23-Jährige ist zur Saison 2020/21 zum TuS Bövinghausen gestoßen. Zuvor hütete er zwei Jahre lang das Tor des SC Westfalia Herne in der Oberliga Westfalen. Gegenüber RevierSport verriet er, warum er sich für den Schritt in eine tiefere Liga entschied: „Das ganze Projekt, das Konzept TuS Bövinghausen, welches mir vorgelegt wurde, hat mich total überzeugt. Welche Schritte in den nächsten vier Jahren gegangen werden sollen. Dass wir aufsteigen und in Spieler investieren wollen. Ich bin froh diese Entscheidung getroffen zu haben.“
Dass der Torhüter plötzlich mit einem Weltmeister im Team spielte, war für ihn erstmal eine ungewohnte Situation. Mittlerweile hat Seifried seinen Mannschaftskollegen Kevin Großkreutz kennengelernt und weiß ihn, auf- und neben dem Platz, zu schätzen: „Wenn ein Spieler mit so einem großen Namen in die Kabine kommt, dann guckst du erstmal. Man schaut sich als junger Spieler ab wie er sich bewegt und hört genau zu, was er für Tipps gibt. Viele von uns können bestimmt noch was von ihm lernen. Kevin ist auch menschlich ein super Typ. Da kann ich nichts anderes sagen.“
Wanne-Eickel von Corona ausgebremst - Vorteil für den TuS?
Währenddessen der TuS Bövinghausen weiter fleißig das Punktekonto füllt, muss Verfolger DSC Wanne-Eickel inzwischen bereits die zweite Woche im Spielbetrieb aussetzen, da die Gegner jeweils coronabedingt absagten. Im Gegensatz zu Seifried, der „nicht auf die Konkurrenz schauen“ wolle, spricht TuS-Trainer Tyrala von einem psychischen Vorteil im Aufstiegskampf: „Beim ersten Blick auf die Tabelle sind wir natürlich elf Punkte vor. Der Abstand wird größer. Diese Punkte muss Wanne-Eickel erstmal alle holen, keine Frage.“
Trotzdem glaube der 33-Jährige, dass der Zweitplatzierte sich „nicht großartig verrückt mache“ und die Chance habe „in zwei, drei Englischen Wochen wieder aufzuholen“. Obwohl somit ein Vorteil für die Dortmunder entstehe, gönnt Tyrala diese Situation keinem der Gegner: „Das tut einfach weh. Deswegen bin umso glücklicher, dass wir bis jetzt jedes Spiel absolvieren konnten und hoffe, dass das auch so bleibt.“