Nach hunderten von Spielen als Aktiver findet er sich nun am Rand wieder und gibt die Kommandos. Ein bisschen "komisch" war die Situation für Sawatzki schon. Auf einmal stand er vor der Mannschaft und nicht mehr mittendrin. Sorgen macht sich der neue Trainer Erkenschwicks aber keine: Das Standing, das er als Spieler hatte, hat er auch als Linienchef.
Für den Verein, der sich vor rund [article=443348]zwei Wochen von Ahmed Inal trennte[/article], war Sawatzki die erste Nachfolge-Option, wie Andreas Giehl, Geschäftsführer des Westfalenligisten, verriet: "Zum einen gab die Identifikation den Ausschlag, zum anderen hatte er bereits signalisiert, die Trainerlaufbahn einzuschlagen. Er bastelt zurzeit auch an der Lizenz."
Den Trainerschein wird Sawatzki ab November besitzen. Erfahrungen kann der 32-Jährige schon jetzt vorweisen. Vor rund eineinhalb Jahren übernahm er Erkenschwick bereits interimsweise als Coach. Zudem half er in der Vorsaison als Trainer der A-Jugend aus. "Als der Verein auf mich zu kam, habe ich darüber nachgedacht", sagte Sawatzki. "Jetzt war die Zeit da sowie die Chance und das Vertrauen."
"Verunsicherte" Mannschaft nach Trainerwechsel
Bei seinem ersten Training fand er eine "verunsicherte" Mannschaft vor. Das erste Ligasapiel unter Sawatzkis Regie verlor die Spielvereinigung daraufhin mit 0:1 gegen TuS Hordel. "Die Mannschaft hat alles probiert", bilanzierte Sawatzki. Eine Woche später platzte der Knoten, Erkenschwick besiegte Westfalia Wickede deutlich mit 4:1. Der erste Erfolg nach drei Niederlagen in Serie. "Wir wollten mit aller Macht den Bock umstoßen", erinnerte sich Sawatzki. In der Woche vor dem Sieg war die Trainingsbeteiligung hoch: "Die Mannschaft wollte unbedingt gewinnen."
Trainer und Mannschaft spielen sich dabei mehr und mehr ein. "Die Mannschaft versteht immer besser, was ich verlange", erklärte Sawatzki. Damit meint er in erster Linie die "fußballerischen Grundtugenden": laufen, ackern, kämpfen. "Ich war schon als Spieler einer, der immer alles für die Mannschaft getan hat. Das hat die oberste Priorität, auch bei diesem Verein", sagte Sawatzki.
Für Giehl ist der neue Trainer der richtige Mann am richtigen Ort: "Er ist total ruhig und sachlich. Über die Jahre hat er sich von erfolgreichen und weniger erfolgreichen Trainern viel abschauen können. Die ersten Eindrücke deuten auch darauf hin."
Luft nach oben sieht Sawatzki vor allem in der Spielstärke: "Zudem müssen wir über 90 Minuten als Mannschaft auftreten und nicht nur über 30." Am besten schon am kommenden Sonntag gegen den Lüner SV: "Das wird ein super interessantes Spiel." Für Sawatzki ist es auch eine besondere Partie: er ist gebürtiger Lüner.