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Wattenscheid - Kornharpen 5:1 (2:1) / Lernprozesse
Platzverweise, Tore, Schock

Wattenscheid - Kornharpen 5:1 (2:1) / Lernprozesse
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Als die mitgereisten Kornharpener Sponsoren nach dem 1:5 (1:2) bei der SG Wattenscheid mit ihrem Bus nach Hause fahren wollten, prasselten Gegenstände an die Fensterscheiben. Einige Wattenscheider Krawallmacher waren durch die Partie offenbar so aufgeheizt, dass die Sicherungen durchknallten. "Unsere Leute waren sehr aufgebracht", erklärt Vorwärts-Trainer Jörg Silberbach, "im Bus saßen erwachsene Männer und Frauen, die waren richtig geschockt. So darf ein Spiel nicht eskalieren. Hannes Halstrick, der seit 30 Jahren 09-Mitglied ist und bei uns als Bindeglied zwischen Mannschaft und Vorstand fungiert, konnte die Vorkommnisse kaum fassen."

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Auf dem Rasen ging es ebenfalls zur Sache: Vorwärts-Spieler Ali Abou-Saleh flog Sekunden vor der Halbzeit vom Platz, weil er sich zu einer Beleidigung hinreißen ließ. "Wenn irgendeiner Rot bekommt, würde man als allerletztes an ihn denken", sagt Silberbach, "er war zu Tode betrübt, sprach von einer Affekt-Handlung. Ich habe ihm aber klar gesagt, dass man sich als Spieler im Zaum halten muss. Vielleicht ist das auch ein Lernprozess."

Gegenüber Wattenscheids Stefan Hensel feuerte Abou-Saleh einige Worte ab, die Schiedsrichter Sascha Hofmann mitbekam. "Ich habe nur gesehen, wie der Unparteiische die Karte gezückt hat, was genau vorgefallen ist, kann ich nicht sagen", beschrieb SG-Coach Dirk Helmig die Szene. Somit konnte die angebliche "Lama-Einlage" von Hensel, die Abou-Salehs Ausraster zur Folge hatte, nicht genau entschlüsselt werden. Helmig: "Ich werde am Montag mit Stefan darüber sprechen. Wenn es so gewesen sein sollte, muss man ganz klar sagen, dass sich so etwas nicht gehört."

Insgesamt registrierte "Putsche" eine Partie "mit vielen kleinen Nickligkeiten", allerdings fand er das noch im Rahmen. Helmig: "In einem Derby geht es halt zur Sache. Auf Vorwärts-Seite spielten mehrere ehemalige Wattenscheider, die wollten bei uns unbedingt etwas holen, es ging zur Sache. Meine jungen Leute können in solchen Partien auch dazulernen, sich nämlich nicht provozieren zu lassen."

In Unterzahl hatten die über weite Strecken gut dagegenhaltenden Kornharpener keine Chance mehr. "Nach dem dritten Wattenscheider Tor", urteilte Silberbach, "war die Partie entschieden. Der erste Durchgang war noch ausgeglichen, meine Truppe ist engagiert, konzentriert aufgetreten, doch mit elf gegen zehn Mann hat die SG das Ding clever runtergespielt." Kurz vor Schluss flog bei Vorwärts auch noch Sebastian Janas mit Gelb-Rot, was allerdings keine große Überraschung war.

Silberbach: "Janas war vom Schiri angezählt, er musste zuvor viel einstecken, hat sich regelrecht aufgerieben. Nach der Warnung kam ein Foul, dadurch musste er vom Platz. Auch da muss man cleverer werden." Während Wattenscheid die Hinrunde als Erster abschloss, steht Vorwärts ziemlich weit unten. Silberbach: "Trotzdem bricht hier keine Panik aus, wir werden die zweiwöchige Pause gut nutzen, um körperliche Defizite aufzuarbeiten. Qualität ist bei uns da, es geht darum, im neuen Jahr die Kurve zu kriegen."

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