Die Statistik
"Das nennt man effektiv", gratulierte SCH-Co-Trainer Frank Plewka dem Gäste-Coach Günther Boor mit einem gequälten Lächeln. Schließlich waren die von ihm und dem frisch gebackenen B-Lizenz-Inhaber Christoph Schlebach betreuten Gelsenkirchener die klar bestimmende Mannschaft.
Eine Stunde lang sah das nach sehr gutem Fußball aus, was die Grün-Weißen boten. Doch vor allem André Koch tat sich unmittelbar nach dem Seitenwechsel als Chancentod hervor. Der Rechtsaußen traf zunächst den Pfosten, und auch der Abpraller von Sören Schürer fand nicht den Weg in den gegnerischen Kasten. 60 Sekunden später setzte Koch eine feine Flanke des starken Sven Potthast völlig frei vor TuS-Keeper Tobias Dünnhaupt per Kopf übers Tor. "Wer die Chancen nicht macht, kann das Spiel nicht gewinnen", ließ sich Hassels Sportlicher Leiter Rüdiger Kürschners zu einer beliebten, wenngleich stimmigen Kickerphrase hinreißen.
Wie Schlebach war auch er mit der Leistung seiner jungen Truppe sehr einverstanden, auch wenn diesmal der Erfolg dafür ausblieb. "Wir waren von der Spielanlage und den Möglichkeiten die bessere Elf. Daher gibt es auch keinen Grund unzufrieden zu sein", glaubt Schlebach kaum an einen Rückschlag für sein in der nun beendeten Hinserie durch ein Wechselbad der Gefühle laufendes, völlig neuformiertes Team.
Platz fünf ist für den Sportclub in der Zwischenbilanz ein eben so schöner Zustand wie Rang zwei für Erndtebrück. "Wenn mir vor der Saison jemand gesagt hätte, dass wir zur Halbzeit dort stehen würden, dem hätte ich niemals geglaubt", gab Boor zu. "Diesmal hatten wir allerdings das Glück, das uns in den vergangenen beiden Partien in Wattenscheid und gegen Wanne."
So feierten die Blauen nach dem Abpfiff ausgelassen im Spielerkreis den schmeichelhaften Dreier nach zuvor zwei Klatschen. Recht schnell hatte sich da schon der Ärger der Hasseler über Schiedsrichter Kevin Music gelegt. "Beide Tore fielen aus abseitsverdächtiger Position", beklagte sich Kürschners. "Und Miguel Lopez hätte nach einer Tätlichkeit an Felix Sadlowski Rot kriegen müssen", hob der frühere Horster den Zeigefinger. Beide Meinungen konnte Schlebach nicht ganz teilen, denn seine Kicker hätten die Partie auf faire Weise für sich entscheiden können.