Es war alles angerichtet für einen großen Fußballabend in der Herner Mondpalast Arena. Die Spitzenteams der Liga sorgten für große Unterhaltung, nach 90 intensiven Minuten feierte die Spielvereinigung Erkenschwick den Derbysieg.
„Am Ende haben wir keinen Zweifel daran aufkommen lassen, wer dieses Spiel gewinnen wird“, kommentierte Erkenschwick-Trainer René Lewejohann das Geschehen auf dem Rasen. Dabei sah es zu Beginn nicht danach aus, als würde die Spvgg. etwas Zählbares aus Herne mitnehmen können. Die Hausherren drückten direkt ab der ersten Minute aufs Gas und legten los wie die Feuerwehr. Beste Chancen blieben aber reihenweise ungenutzt, schon früh traf Stephen Lorenzen nur den Innenpfosten (9.).
„In den ersten 35 Minuten haben wir das Spiel zu 80, 90 Prozent dominiert“, analysierte Pechvogel Lorenzen. „Wir hatten sehr gute Chancen, das Spiel hat sich eigentlich nur in der gegnerischen Hälfte abgespielt. Wir wollten das Glück erzwingen, haben es aber nicht geschafft.“
Im Gegenteil: Erzwungen hat das Glück Ex-Profi Lewejohann. Der Trainer stellte nach gut 30 Minuten das System um, wechselte Bernard Gllogjani ein und nahm dafür den wesentlich kleiner gewachsenen Eleftherios Ilias vom Platz. Eine rein taktische Umstellung, betont Lewejohann: „Die Konstellation hat hier nicht gestimmt, klein gegen groß. Wir haben etwas Schach gespielt. Die Umstellung hat gefruchtet, danach haben wir das 1:0 erzielt.“
Der Joker sticht
Mit dieser Umstellung wechselte der ehemalige DSC-Spieler auch zugleich den Torschützen ein. Joker Gllogjani war nach nur wenigen Minuten aus knapp zwölf Metern zur Stelle (40.). DSC-Trainer Holger Flossbach haderte nach dem Spiel mit der Chancenverwertung seiner Mannschaft und kam zu einer ähnlichen Einschätzung wie Lorenzen. „Wir haben das Spiel bis zur 35. Minute absolut dominiert, aber vorne Fehler gemacht und die Chancen nicht genutzt.“ Das sollte sich in der zweiten Hälfte fortsetzen.
Die Hausherren kamen motiviert aus der Kabine und erneut früh zu aussichtsreichen Chancen, aber das Tor erzielten wieder die Gäste aus Erkenschwick. Thomas Hildwein überwand Sören Gerlach (54.). „Ich halte verpasste Torchancen für Fehler, so wie man in der Abwehr Fehler machen kann, die zum Gegentor führen. Darum kann man hier auch von einer verdienten Niederlage sprechen“, erklärt Flossbach.
Die Niederlage konnte auch der Anschlusstreffer durch Timo Conde (66.) nicht verhindern. Im Anschluss vergab der DSC wieder ein ums andere Mal aus aussichtsreicher Position. Den Schlusspunkt setzten dann erneut die Gäste: Ridvan Avci besorgte vom Elfmeterpunkt den 3:1-Endstand (83.).
Durch den Erfolg im direkten Duell setzen sich die Erkenschwicker vom Verfolger aus Wanne-Eickel ab und verschaffen sich etwas Luft. Der Vorsprung auf den DSC und somit Nicht-Relegationsplatz drei beträgt nun fünf Punkte.