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Resse - Hassel
Derby am Limit

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Hassel, Hassel
Hassel, Hassel Foto: Jung
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Das klassenhöchste Derby in Gelsenkirchen steht an: Viktoria Resse empfängt YEG. Die beiden Vereine sind nach Schalke 04 die besten der Stadt. Aufstiegsmöglichkeiten gibt es aber nicht.

Der FC Schalke 04 regiert die Fußballstadt Gelsenkirchen, an Königsblau führt kein Weg vorbei. Da geht fast unter, dass sich am Sonntag um 15 Uhr die Vereine Nummer zwei und drei der Stadt zum direkten Duell treffen. Nur eine Autobahnausfahrt von der Veltins-Arena entfernt trifft Viktoria Resse am Emscherbruch auf YEG Hassel. Westfalen- statt Bundesliga.

Fünf Ligen Unterschied sind das. Dass es keiner der beiden Vereine auch nur ansatzweise schaffen wird, an der Vormachtstellung des FC Schalke zu kratzen, steht außer Frage. Aber auch die Chancen, wenigstens eine Liga näher an das Aushängeschild der Stadt heranzurücken, gehen gegen null. Ein Aufstieg in die Oberliga, für beide eigentlich nicht realisierbar. Die Westfalenliga ist das Limit.

Wir sind in der Westfalenliga eigentlich schon über unserem Maximum.

Frank Conradi

Für Viktoria Resse sowieso. „Wir sind hier schon über unserem Maximum. Eigentlich sind wir in der Westfalenliga falsch“, sagt Resses Trainer Frank Conradi. Dass sein Team abgeschlagen Tabellenletzter ist, will er dadurch natürlich nicht relativieren. Aber: „Wir wissen alle, was es für uns heißt, in der Westfalenliga spielen zu dürfen.“ Sowohl von den Strukturen her, als auch vom sportlichen Leistungsvermögen sind die meisten Westfalenligaklubs den Ressern weit voraus.

Auch YEG Hassel kann man dazuzählen – zumindest, was die sportliche Seite betrifft. Die Hasseler sind eine der spielstärksten Mannschaften der Liga, können jedes Team schlagen. Das zeigte YEG auch eindrucksvoll im Hinspiel, am Lüttinghof fertigte Hassel die Viktoria mit einem klaren 3:0 ab.

Sportlich gesehen gehört YEG also auf jeden Fall in die Spitzengruppe der Liga. Frank Conradi traut dem Team auch irgendwann den Schritt in die Oberliga zu. Allerdings: Auch hier sprechen die Vereinsstrukturen dagegen. „Wir sind da, wo wir jetzt sind, sehr zufrieden“, beteuert YEG Hassels Trainer Hakan Karabal. „Ich glaube das würde gar nicht gehen, mit diesem Verein Oberliga zu spielen.“ Bei YEG geht alles sehr familiär zu, „viele sind schon seit dem letzten Jahrtausend dabei.“

Was an ehrenamtlicher Arbeit dazukommt, fehlt auf der professionellen Ebene. „So etwas wie einen Sportvorstand haben wir zum Beispiel gar nicht“, sagt Karabal. Hinzu kommt, dass YEG Hassel immer Gast ist – auch bei Heimspielen am Lüttinghof. „Wir haben keine eigene Anlage, können gar keine Bandenwerbung machen", so Karabal. Auch eigene Kabinen hat YEG nicht. Die Trikots werden in der Moschee gewaschen, die zwecks fehlender eigener Sportanlage als Anlaufstelle dient. Auch vor Auswärtsspielen trifft sich die Mannschaft dort – außer am Sonntag.

Denn dann ist Derby, heißt: Kurze Anreise, YEG Hassel trifft sich am Emscherbruch. Um dort die nächsten drei Punkte einzufahren. Hassel ist in diesem Jahr noch ungeschlagen, kommt mit sieben Punkten aus drei Spielen und dem Pokalsieg unter der Woche gegen den SV Zweckel nach Resse. „Wir fahren dorthin, um zu gewinnen“, unterstreicht Hakan Karabal.

Ich glaube das würde gar nicht gehen, mit diesem Verein Oberliga zu spielen.

Hakan Karabal

Bei der Viktoria sieht die Ausgangslage ganz anders aus. Zuletzt fingen sich die Resser in Iserlohn eine 1:7-Klatsche ein, nach dem umjubelten Aufstieg im Sommer deutet alles auf den direkten Wiederabstieg hin. „Unsere Motivation sollte sein, dieses Spiel wieder gutzumachen“, sagt Frank Conradi. Mut macht den Ressern das letzte Heimspiel. Das gewannen sie gegen Concordia Wiemelhausen mit 2:0.

Außerdem sagt es ja auch das alte Sprichwort: In einem Derby ist alles möglich. Allerdings: So ein richtiges Derby ist dieses Duell gar nicht. YEG und die Viktoria hatten in den vergangenen Jahren kaum Berührungspunkte. „Die Duelle gegen Buer haben da schon mehr Brisanz“, sagt Conradi. So wird es zwar kein allzu heißes Derby werden, dafür aber eines am Limit.

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