In der vergangenen Saison haben die Wiemelhauser bis zum letzten Spieltag im Abstiegskampf gesteckt, am Sonntag können sie Vereins-Historisches schaffen: Mit einem Remis im Spitzenspiel gegen den DSC Wanne-Eickel wäre die Concordia Herbstmeister – und zwar ungeschlagen (14.30 Uhr, Glücksburger Straße). „Wir freuen uns riesig auf dieses Spiel. Auch wenn wir uns von dem inoffiziellen Titel nichts kaufen können, wäre es schon eine tolle Sache, als kleinerer Stadtteil-Verein mit den Großen der Liga mithalten zu können“, sagt Trainer Jürgen Heipertz.
Die Ausgangslage ist optimal. Wiemelhausen hat als Spitzenreiter einen Zähler Vorsprung vor Wanne-Eickel und sogar fünf vor Holzwickede. Der Druck liegt beim DSC, der im Sommer den Kader abermals prominent – unter anderem mit Dawid Ginzeck und Timo Wnuk – verstärkt und sich den Aufstieg in die Oberliga auf die Fahnen geschrieben hat. Die Concordia hingegen wollte in ihrer zweiten Westfalenliga-Saison der Vereinsgeschichte nur früh den Klassenerhalt in trockene Tücher packen, so das offizielle Credo.
Nun, mit 30 Punkten im Rücken, spricht Heipertz erstmals von neuen Zielen, allerdings noch mit angezogener Handbremse: „Ich habe immer gesagt, dass 35 Punkte zum Klassenerhalt reichen. Da sind wir jetzt nah genug dran und nehmen uns jetzt vor, uns im gesicherten Mittelfeld zu etablieren. Jedem sollte klar sein, dass der Saisonverlauf bislang etwas ganz Besonderes ist. Wir tun gut daran, weiter kleine Brötchen zu backen. Irgendwann werden wir auch wieder ein Spiel verlieren, aber das muss ja nicht an diesem Sonntag sein.“
Auf ein Ende der Serie deutet auch nichts hin. Die junge Wiemelhauser Mannschaft überzeugt Woche für Woche mit Stärken im technischen und kämpferischen Bereich, das schnelle Umschaltspiel ist zur Waffe geworden. „Das Team ist zusammengewachsen. Unsere Talente sind hungrig, sich weiterzuentwickeln. Gleichzeitig sind unsere sogenannten etablierten Spieler, die ja auch teilweise noch sehr jung sind, richtig gut drauf und führen die Mannschaft“, freut sich Heipertz. Und: „Wir sind noch nicht am Ende unserer Entwicklung.“
Zwei Welten prallen aufeinander
Am Sonntag prallen damit zwei Welten aufeinander, denn Wanne-Eickel setzt größtenteils auf fertige Spieler. Das Team von Holger Flossbach agiert körperlich präsent, taktisch klug und abgezockt. „Vor allem ihre Offensive müssen wir in den Griff bekommen und dann das Spiel selbst nach vorne tragen. Wir müssen frech und aggressiv dagegenhalten, dann können wir diesem Gegner ein Bein stellen“, sagt Heipertz. „Die Jungs strotzen vor Selbstvertrauen und sind richtig gallig auf das Spiel.“