Als Tabellenletzter braucht man jeden einzelnen Punkt. Auch Viktoria Resse kann im Abstiegskampf in der Fußball-Westfalenliga 2 jeden Zähler gut gebrauchen. Für viele Teams, die die berühmte rote Laterne in der Hand halten, ist das ein Grund, sich hinten reinzustellen und zur Not auch einen Punkt mitzunehmen. Allerdings nicht für Viktoria Resse, auch nicht vor dem Spiel bei dem so heimstarken Lüner SV.
Das Mauern und auf einen Punkt hoffen ist nicht die Devise von Resses Trainer Frank Conradi. „Das können wir nicht, und das wollen wir auch gar nicht“, so der Coach des Tabellenletzten. Denn dass die Viktoria mit nur sechs Pünktchen am Tabellenende klebt, ist nur die halbe Wahrheit. Zwar lieferten die Resser in dieser Saison auch schon unterdurchschnittliche Leistungen ab, doch die Viktoria ist keineswegs abgeschlagen. In der vergangenen Woche setzte es eine 0:2-Niederlage gegen Erkenschwick, Resse hatte aber durchaus Chancen, das Spiel anders zu gestalten. „Wir haben letzte Woche einen Schritt nach vorn gemacht, hätten durchaus etwas mitnehmen können“, so Conradi: „Und auch in Lünen können wir etwas mitnehmen“, zeigt sich der Resser Trainer optimistisch.
Allerdings weiß natürlich auch er, dass das Spiel in Lünen ein harter Brocken wird. „Sie sind sehr heimstark, haben zuhause noch kein Spiel verloren und im letzten Jahr auch eine super Serie gehabt“, sagt Frank Conradi: „Lünen holt seine Punkte zuhause.“
Das soll am Sonntag anders sein, wenn die Viktoria in der Kampfbahn Schwansbell aufkreuzt. Dann erneut mit einem Rumpf-Kader. Denn im Vergleich zur vergangenen Woche hat sich personell nichts verändert, Lang- und Kurzzeitausfälle machen Conradi zu schaffen. Dazu muss er sich etwas einfallen lassen, wie seine Resser die Lüner Offensive stoppen können. „Lünen ist eine sehr spielstarke Mannschaft“, weiß Conradi. Dass sich der SV wie zuletzt im Auswärtsspiel bei YEG Hassel hinten reinstellen wird, glaubt er nicht. „Sie spielen zuhause, dazu kommen wir als Tabellenletzter.“ Mauern wird also wohl keiner von beiden.