Finanziell und strukturell konnte dieser jedoch nicht realisiert werden, sodass Trainer Magnus Niemöller und seine Spieler ihren Hut nahmen Erkenschwick einen Neuaufbau stemmen musste. Neuer Trainer wurde Zouhair Allali. Mit ihm kamen viele neue Spieler, die es im Kampf um den Klassenerhalt aber von Anfang an schwer hatten. Den Schwung des guten Starts (4:0-Auswärtssieg in Rheine und 1:1 gegen TSV Marl-Hüls) konnte Allalis Mannschaft nicht mitnehmen, nur 15 weitere Punkte kamen in 32 Spielen hinzu. Am Ende stand der Abstieg. "Der verdiente Abstieg", wie Allali eingestehen musste.
Erst einmal wollen wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben
Zouhair Allali
Wieder verließ ein Großteil des Kaders das Stimberg-Stadion. "Als ich kam, gab es einen hundertprozentigen Umbruch", erklärt der Trainer, "dieses Jahr einen fünfzigprozentigen." Wieder müssen neue Spieler integriert werden. Der Vorteil: Dieses Mal starten die Schwicker nicht bei Null. "Wir wollen jetzt eine Mannschaft um die 50 Prozent aufbauen, die uns die Treue gehalten haben. Verstärkt haben wir unseren Kader vor allem mit charakterlich starken Spielern, da haben wir besonders drauf geachtet", sagt Allali. Einige erfahrene Fußballer sollen die jungen Akteure in der Westfalenliga an die Hand nehmen. Denn den traditionellen "Schwicker Weg" möchte der 35-Jährige nicht verlassen: "Wir wollen weiterhin Fußballer aus unserer eigenen Jugend an die erste Mannschaft heranführen. Dazu hilft die zweite Mannschaft in der Bezirksliga und dafür brauchen wir die Erfahrenen." Die helfen außerdem auch, dass die Spielvereinigung an Stabilität und auch an Breite im Kader gewinnt.
Stabilität ist sowieso ein Wort, das Allali gerne benutzt. Nach dem Abstieg soll es nicht sofort wieder hoch gehen, wie andere Absteiger ihr Ziel gerne formulieren. Erkenschwick soll sich erst einmal in der Westfalenliga stabilisieren. "Die Zielsetzung ist noch offen, da unsere Aktivitäten auf dem Transfermarkt noch nicht ganz abgeschlossen sind", so der Trainer. Er fügt aber auch hinzu: "Erst einmal wollen wir mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Darüber hinaus können wir weitere, kleinere Ziele formulieren. Wie: schnellstmöglich punkten, schnellstmöglich Tore schießen, schnellstmöglich als Mannschaft zusammen finden." Denn in der Westfalenliga seien viele Teams, die in den letzten beiden Jahren nicht immer einen Umbruch vollziehen mussten, sondern im Großen und Ganzen zusammen geblieben sind. "Da müssen wir uns erst etablieren."
"Die Null muss stehen"
Das soll gelingen, indem seine Elf - ganz nach Huub Stevens Credo "die Null muss stehen" - hinten sicher steht und von da aus den Weg nach vorne sucht. "Wir haben in der vergangene Saison zu viele Treffer kassiert. 83 Gegentore sind einfach zu viel. Da müssen wir den Hebel ansetzen", lautet die Marschroute Allalis.