Die Bilanz der laufenden Saison in der Westfalenliga 1 hatte sich der Oberliga-Absteiger selbstredend anders vorgestellt. Trainer Christoph Schlebach und seine Mannschaft rangieren mit 26 Punkten auf dem zwölften Tabellenplatz und sind hin- und hergerissen zwischen Abstiegskampf und tabellarischem Mittelmaß. Der Coach macht keinen Hehl aus der Situation: „Natürlich hatten wir ganz andere Erwartungen und wollten ursprünglich unter die ersten fünf Plätze kommen. Das ist gründlich in die Hose gegangen, jetzt gilt es nur noch, die Klasse zu halten und in den nächsten acht Spielen zu punkten. Auch, wenn die Saison im Grunde enttäuschend ist.“
Doch zuletzt ging es bergauf für Schermbeck, in den letzten vier Aufeinandertreffen kassierte man keinen einzigen Gegentreffer, holte zwei Siege und zwei Unentschieden – vier ungeschlagene Spiele in Serie. Besonders der letzte 1:0-Heimsieg gegen den auf dem neunten Platz stehenden 1. FC Gievenbeck macht Mut, findet auch Schlebach: „Dieses Spiel haben wir etwas glücklich gewonnen, dafür hatten wir in den Remis-Spielen davor etwas Pech und hätten mehr Punkte mitnehmen können. Dass wir nun viermal ohne Gegentreffer geblieben sind, tat natürlich auch gut. Wir befinden uns auf dem aufsteigenden Ast.“ Tatsächlich hat der letzte Triumph die Bindung an das Tabellenmittelfeld gestärkt, auch wenn der Abstiegskampf laut Schlebach längst noch nicht abgehakt sei.
Das Hinspiel hat mit dem Rückspiel gar nichts zu tun.
Christoph Schlebach
Gegen Preußen Münster II könnten die Schermbecker jetzt das nächste Ausrufezeichen setzen und die Abstiegsränge weiter hinter sich lassen. Der SV-Coach erwartet ein packendes Spiel und betont den Respekt vor den Münsteranern: „Das ist eine andere Hausnummer als Gievenbeck. Sie haben viele sehr gute, junge Spieler in den eigenen Reihen. Sie werden auch heiß sein, denn bei einem Sieg könnten sie nochmal im Aufstiegsrennen mitmischen.“
Dennoch nehme man das gesammelte Selbstvertrauen und den Aufwind aus den letzten Spielen gerne mit. Schlebach gibt das Ziel vor: „Wir wollen etwas aus Münster mitnehmen.“ Die 0:2-Niederlage aus der Hinrunde spiele keine Rolle. „Das Hinspiel hat mit dem Rückspiel gar nichts zu tun. Das ist ein komplett neues Spiel.“ Und für beide Teams sehr wichtig.