Der freute sich über ein klares Endergebnis, merkte aber auch an: „So klar sich das 4:1 anhört, war das Spiel ja nicht.“ Flossbach sah die Begegnung eine Zeit lang sogar „auf Messers Schneide“ für den DSC. Das war in der zweiten Halbzeit der Fall. Die Wanne-Eickeler waren mit einer 1:0-Führung in den zweiten Durchgang gegangen, aber in dem ließen sie längere Zeit nichts folgen. Neheims Trainer Axel Bruchhage sagte dazu: „In der zweiten Halbzeit spielen beide Mannschaften erst mal nicht gut. Aber dann steht es auf einmal 3:0 für Wanne.“
Es brauchte den zweiten Wanne-Eickeler Treffer als „Türöffner“, sagte Holger Flossbach. Von Beginn an ließen die Wanne-Eickeler zwar den Ball laufen, aber oft nur bis zum gegnerischen Sechzehner. Die Gäste hielten nadelstichig dagegen, mit den auffälligsten Szenen bei einem Kopfball von Jan Rengshausen (27.), einem Freistoß von Sylvio Meyer (28.) und einem Schuss von Emil Mersovski (30.) über das Tor von Benjamin Zulechner, der den erkrankten Rene Kuck vertrat. Während der Begegnung mussten außerdem zwei DSC-Spieler verletzt raus. Eduard Sprenger (34./muskuläre Probleme) und Sven Preissing (58.), der im Zweikampf einen Schlag mit dem Ellbogen vors Gesicht bekommen hatte und zunächst ins Krankenhaus gebracht wurde.
Bei Wanne deutete Robin Dieckmann in der 32. Minute an, was kurz darauf kommen sollte. Scheiterte er zunächst noch an Neheim-Torhüter Sören Gerlach, so hatte dieser in der 41. Minute keine Chance mehr. Im Mittelfeld setzte Wannes Sven Preissing mehrfach erfolgreich nach, spielte den Ball zu Dieckmann, und der schoss den Ball zum 1:0 des DSC in den Winkel.
Stephen Lorenzen setzte die Gastgeber dann mit vergleichbarer Wucht endgültig auf die Schiene. In der 71. Minute, nach einem Wanner Einwurf an der rechten Seitenauslinie, bekamen die Neheimer den Ball nicht weg, Lorenzen schickte den Ball von der Strafraumgrenze aus in den Winkel – 2:0, die Tür war offen für die Wanne-Eickeler.
Vier Minuten später kam Lorenzen noch einmal in eine ähnliche Position, schloss diesmal flach ab. Und überraschte Sören Gerlach, der den Ball ins kurze Eck ließ (75.). „Das erste Tor ist mir schon gut gelungen, beim zweiten Treffer war auch etwas Glück dabei“, sagte Lorenzen später, froh über den geglückten Start ins Fußballjahr 2017 und die Wiedergutmachung für das Hinspiel-0:4 in Neheim.
Diese zwei Treffer waren ihm aus neuer Rolle heraus gelungen, Lorenzen spielte gegen Neheim auf Links in der Viererkette: „Sonst spiele ich ja auf der Sechs, aber der Trainer hat damit schon in der Vorbereitung ein bisschen experimentiert. Heute hatte ich mir vorgenommen, auch nach vorne in die Mitte zu ziehen. Und das hat zweimal gut geklappt.“
Neheim kam zwar noch mal durch Jonas Schmidt (76.) zum Anschlusstreffer, der ließ die Wanne-Eickeler aber nicht mehr wackeln. Direkt danach tauchte zwar Gianluca Greco alleine vor dem DSC-Tor auf, doch er wollte den Ball durch die Beine von Ben Zulechner schieben, und Wannes Keeper hielt dicht. Auf der anderen Seite verpasste noch zweimal John Buceto den vierten DSC-Treffer. Der gelang dann Marius Nolte in der 88. Minute, der Innenverteidiger nutzte für seinen Schuss von der Strafraumgrenze aus die freie Bahn ins untere lange Eck des Neheimer Tores.
Der Tanz auf Messers Schneide war damit endgültig vorbei.