Es ist nun fast ein Jahr her, da stand Jan Trampe das letzte Mal als Kapitän mit der Mannschaft des SV Zweckel auf dem Feld. 1:3 verloren die Gladbecker an diesem kühlen Novembertag bei Eintracht Rheine, gingen als Tabellenletzter in die Winterpause der vergangenen Saison. Der Punkt, an dem sich Trampe entschied, den Verein zu verlassen.
Jan Trampe ist in der Jugend zu den Grünhemden gekommen, stieg mit der ersten Mannschaft bis in die Oberliga auf, führte über zwei Jahre die SVZ-Elf dort als Spielführer aufs Feld und wendete zwei Mal mit ihr den Abstieg ab. „Doch dann war die Zeit für mich reif“, sagt Trampe, „Ich hatte sportliche Ambitionen, die ich verwirklichen wollte.“ Der Offensivmann wechselte zum TuS Haltern. Und der SV Zweckel stieg ein halbes Jahr später in die Westfalenliga ab.
Mit seinem neuen Klub kehrt er nun an diesem Sonntag, 2. Oktober, um 15 Uhr als Gegner des SV Zweckel an die Dorstener Straße zurück. „Natürlich ist das erst einmal eine besondere Situation gegen seinen Heimatverein zu spielen“, sagt Trampe vor der Partie, „aber eigentlich freue ich mich da richtig drauf.“
Erfolgsgeschichten mit Haltern Sein Abschied war damals unspektakulär – und relativ spontan. Er verließ den Verein erst nach dem letzten Hinrundenspiel, stieg sofort bei Haltern in die Vorbereitung mit ein. „Deswegen hatte ich nie die Möglichkeit mich richtig zu verabschieden. Das will ich Sonntag vielleicht nachholen – immerhin rechne ich damit, viele bekannte Gesichter dort zu sehen.“
Dass er vorbelastet in die Partie geht, glaubt Trampe indes nicht: „Vielleicht ist es erst einmal komisch, in die Gästekabine zu gehen. Aber mit dem Anpfiff werde ich das alles ausblenden. Dann wird das eine Begegnung wie jede andere für mich.“
Mit seinem neuen Klub schreibt Trampe wieder Erfolgsgeschichten. Solche, die er auch mit Zweckel feierte. Erst in der vergangenen Spielzeit aus der Landesliga aufgestiegen, rangiert Haltern schon jetzt in der Westfalenliga auf Platz eins der Tabelle. „Trotzdem glaube ich, dass es gegen Zweckel kein einfaches Spiel wird. Wir müssen uns da erst einmal reinbeißen“, so Trampe.
Noch immer verfolgt er, was sein Ex-Klub so treibt, hat guten Kontakt zu Trainer Günter Appelt und ein paar Spielern: „Ich hoffe, Zweckel schafft schnell den Klassenerhalt und am Ende einen einstelligen Tabellenplatz. Ich drücke auf jeden Fall die Daumen.“ Nur eben nicht an diesem Sonntag.