Der SV Zweckel trägt seine Heimspiele in der Hinrunde der Westfalenliga im Wittringer Stadion aus. Das bestätigte jetzt Andre Schwarz, der Sportliche Leiter des klassenhöchsten Gladbecker Fußballvereins. „Alles andere wäre ja nicht glaubhaft gewesen“, so Schwarz im Gespräch mit dieser Zeitung.
Der SV Zweckel hat sich bekanntlich in den vergangenen Wochen und Monaten einmal mehr mit der Stadt Gladbeck einen verbalen Schlagabtausch geliefert, nachdem SVZ-Mannschaftskapitän Norman Seidel in einem Interview mit der WAZ die Verhältnisse an der Dorstener Straße („Der Platz ist eine einzige Katastrophe. Die Trainingsbedingungen sind mehr als schlecht“; „Der SV Zweckel hat die schlechtesten Bedingungen in der Oberliga“) scharf kritisiert hatte. Im Zuge dieser öffentlich ausgetragenen Debatte hatte Sportdezernent Rainer Weichelt das schon seit Jahren bestehende Angebot an den Verein, seine Heimspiele im Stadion an der B224 auszutragen, erneuert.
Schwarz erwartet Haltern oben
Nun also werden die Zweckeler tatsächlich nach Wittringen umziehen. Erstmals an der Burgstraße spielen wird das Team um Trainer Günter Appelt am Sonntag, 21. August, gegen den BSV Roxel. „Das ist für uns natürlich ein enormer Aufwand“, so Schwarz. Unter anderem wird der Klub an den Heimspieltagen seinen kleinen Vereinsbus einsetzen, um Anhänger, die nicht mobil sind, aus Zweckel zum Stadion zu bringen. „Alle kann man jedoch nicht hin- und herfahren“, sagt Schwarz, der nach der Hinserie eine Umzugsbilanz ziehen möchte.
Die Zweckeler gehen, ungeachtet der wenig erfolgreich verlaufenen Vorbereitungsspiele - den letzten Test verlor der SVZ wie berichtet gegen den Landesligisten SV Dorsten-Hardt mit 0:1 - mit ambitionierten Zielen in die neue Saison. „Klar“, betont Schwarz, „wir wollen oben mitspielen.“ Nach Ende der Halbserie werde man schauen, wo die Mannschaft stehe. „Eine Tendenz“, mutmaßt Schwarz, „wird man schon nach fünf oder sechs Spieltagen erkennen.“
Das ist für uns natürlich ein enormer Aufwand
Andre Schwarz
Die Gladbecker starten am Sonntag, 14. August, bei Aufsteiger SuS Bad Westernkotten in die Punkterunde 2016/2017. Eine unangenehme Aufgabe, meint Schwarz. „Die sind nicht schlecht“, so der Sportliche Leiter der Zweckeler über den Auftaktgegner aus Erwitte. Dass der SVZ in der Westfalenliga 1 auf viele unbekannte Gegner trifft, bezeichnet Schwarz im Gespräch mit der WAZ „durchaus als Problem“. Informiert haben sich die Verantwortlichen aber natürlich schon - zumindest so weit das möglich war und ist. Auf die Frage, wer als Favorit in die Meisterschaftsrunde gehe, nennt Andre Schwarz zunächst einmal Aufsteiger TuS Haltern. Kein Wunder, schließlich hat sich der Neuling, der seit 2008 von Ex-Profi Christoph Metzelder auch finanziell unterstützt wird, enorm verstärkt. In Stefan Oerterer verpflichtete Haltern beispielsweise von der SpVgg Erkenschwick den Oberliga-Torjäger der vergangenen Saison. Beim TuS stehen überdies in Andre Koch, Jan Trampe und Fabio Sardini drei ehemalige Zweckeler im Kader. Schwarz weiter: „Drei, vier andere Mannschaften melden auch noch Ansprüche an.“
Meldet auch Oberliga-Absteiger SV Zweckel Ansprüche an? „Wir müssen sehen, wie wir aus den Puschen kommen“, sagt Schwarz und bittet angesichts der beinahe vollkommen neu formierten Mannschaft um ein wenig Geduld. Den zumeist sehr jungen Spielern stellt er in Sachen Engagement jedenfalls ein gutes Zeugnis aus: „Alle sind willig.“