Hordel: Mannschafts-Schulden noch nicht beglichen

Golm: "Wir werden Anfang Juli geschlossen zum Anwalt gehen"

Doch die DJK scheint erhebliche Probleme zu haben, die noch ausstehenden Zahlungen zu begleichen. Dos Santos erzählt: "Ich habe unseren Sportlichen Leiter Jürgen Wellmann gefragt, warum ich nicht die volle Zusagen bekomme. Da hat er mir gesagt, dass ich froh sein solle, überhaupt etwas zu erhalten, denn er könne auch Insolvenz anmelden."

Zustimmung erhält der Neu-Schwerter von seinem Team-Kameraden Andreas Golm: "Stimmt, das war die Begründung, die für uns ein Schlag ins Gesicht ist." Dos Santos gibt sich derweil desillusioniert: "Wir sind mit der Geschichte vor 14 Tagen an die Öffentlichkeit gegangen, damit wir mehr Ehrlichkeit in diesem Verein erreichen. Doch anstatt das sich etwas ändert, beginnt der ganze Mist wieder von vorne." Denn auf einer Sitzung, an der Golm, Wellmann, Manager Dieter Mondroch, Co-Trainer Norbert Schönagel und Mittelfeldler Pascal Langer teilnahmen, gab es keine Fortschritte. "Als ich sagte, dass wir noch immer auf Euros warten, ist Herrn Mondroch die Kinnlade heruntergefallen", berichtet Golm. "Er bemüht sich, eine neue Mannschaft auf die Beine zu stellen und muss dann hören, dass die Schulden immer noch nicht beglichen sind."

Apropos neue Mannschaft: Es ist zu hören, dass die Truppe nach den Vorkommnissen komplett auseinanderbrechen wird. Stimmt das? Dos Santos: "Alle Spieler, mit denen ich Kontakt habe, werden den TuS verlassen. Das ist verdammt traurig, aber hier geht es mit niemandem weiter." Auch Golm vermutet, dass "wohl keiner bleiben wird". Das wäre für Hordel der Super-Gau, denn an diesem Wochenende nimmt ein Großteil der Konkurrenz die Vorbereitung für die neue Spielzeit auf. "Ich denke, dass Herr Wellmann für den Saisonbeginn elf Mann zusammenbekommt", überlegt dos Santos, der am heutigen Donnerstag mit seiner Freundin Sylwia sowie seinen Söhnen Gabriel-Emilio (6 Jahre) und Miguel (11 Monate) seinen zweiwöchigen Polen-Urlaub antritt. "Aber ob es über den dritten, vierten Spieltag hinausgeht, möchte ich bezweifeln."

Für den ehemaligen Oberligisten ist die aktuelle Entwicklung mehr als nur eine Krise. Denn die Akteure haben die Faxen dicke. "Wir werden noch die paar Tage im Monat Juni abwarten", gibt sich Golm verhandlungsbereit. "Doch sollte bis dahin nichts geschehen, werden wir geschlossen zum Anwalt gehen und uns unsere zustehenden Gelder einklagen. Jetzt ist einfach Schluss, schließlich habe ich nichts zu verschenken." Und über die Androhung der Club-Verantwortlichen, das Team würde den Verein damit kaputt machen, kann Golm nur lachen: "Die Fehler wurden woanders gemacht und nicht von uns. Wir wollen einfach nur das, was uns zusteht."