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Westfalenliga 1
Horror-Verletzung im Derby

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WL 1: Horror-Verletzung im Derby
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Bis zur 82. Minute schien es so, als würde das Derby zwischen Gievenbeck und Hiltrup ein unspektakuläres Ende nehmen. Doch dann kam alles anders als gedacht.

Hauptakteur im Schlussakt dieses Westfalenliga-Derbys der beiden Münsteraner Stadtteilteams war Hiltrups Robin Paton. In der 82. Minute erhielt dieser rund 25 Meter vor dem eigenen Tor den Ball. Sekunden später wurde er von Gegenspieler Alan Bezhaev gefoult - dieses Einsteigen beendete nicht nur voraussichtlich Patons Saison, sondern de facto auch das Spiel.

Robin Patons Horror-Verletzung

Das harte, aber nicht rotwürdige Foul des Gievenbeckers, der dafür dennoch des Feldes verwiesen wurde, sorgte dafür, dass die Emotionen im Gievenbecker Sportpark am Ende doch noch hochkochten. Hitzige Wortgefechte zwischen beiden Trainerbänken folgten, auch auf dem Rasen kam es zu laut ausgetragenen Diskussionen zwischen den Spielern.

Schnell wurde deutlich, dass der Verletzte das Spiel nicht würde fortsetzen können. Der Fuß des schottischen Kraftpakets stand in einem derart unnatürlichen Winkel nach außen, dass sich die Spieler beider Teams schockiert abwandten. Hiltrups Jan Kniesel brach gar in Tränen aus. Es dauerte schließlich über 20 Minuten, bis der mittlerweile eingetroffene Notarzt den ehemaligen FCG-Akteur vom Spielfeld beförderte. Mittlerweile wurde bekannt, dass sich Paton einen glatten Knöchel- sowie Schienbeinbruch zugezogen hat.

Umstrittene Rote Karte

Als zweiter Hauptakteur besagter Szene trat der Schiedsrichter Marco Müller aus Bünde in Erscheinung. Hatte dieser nach dem Foul zunächst die Gelbe Karte in der Hand, zeigte er Bezhaev nach der langen Verletzungspause schließlich Rot – sehr zur Verwunderung der Anwesenden, die davon ausgegangen waren, dass der Akteur bereits mit einer Gelben Karte für das Foul bestraft worden sei. „Ich wollte tatsächlich erst Gelb zeigen, habe aber nach Beratung mit meinen Assistenten schließlich Rot gezeigt“, versuchte der Unparteiische hinterher Klarheit die unübersichtliche Situation zu bringen. Kein Verständnis für dieses Vorgehen hatte FCG-Coach Benjamin Heeke. Dieser warf Müller vor, die Verletzung sowie die hitzigen Emotionen seien in dessen Entscheidung miteingeflossen. Das eigentliche Foul sei nicht rot-würdig gewesen, sagte der Trainer.

An dem Vorgehen des Schiedsrichter gebe es allerdings nichts zu bemängeln, erklärt David Hennig, Redakteur des Online-Magazins „Schiedsrichter Aktuell Online“ und auch selber als Unparteiischer im Einsatz, im Gespräch mit RevierSport: „So lange der Schiedsrichter das Spiel beim Aussprechen des Platzverweises noch nicht wiederangepfiffen hat, ist ihm nicht vorzuwerfen. Auch nicht, wenn er vorher tatsächlich zunächst die Gelbe Karte zeigt.“ Ein Einspruch seitens des 1. FCG wäre somit zwecklos. Allerdings bestätigte dessen sportlicher Leiter Alexander Tehler bereits, dass man dies in Anbetracht der Schwere der Verletzung ohnehin nicht vorhabe.

Bemerkenswerte Geste beendet das Spiel

Als den Akteuren beider Seiten die Schwere der Verletzung bewusst geworden war, beruhigten sich die Gemüter schließlich wieder. Nachdem der Hiltruper vom Notarztwagen vom Feld befördert worden war – unter großem, aufmunternden Applaus aller Beteiligten - entschlossen sich die Spieler beider Seiten zu einem bemerkenswerten Schritt. Gemeinsam mit dem Spielleiter einigten sich alle Beteiligten darauf, die verbleibenden acht Minuten auslaufen zu lassen und somit das Spielen einzustellen – niemand mochte angesichts von Patons Schicksal noch an den sportlichen Wettkampf denken. „Das war eine einvernehmliche und passende Lösung“, fand auch Schiedsrichter Müller anerkennende Worte.

Vor Patons Horrorverletzung verlief das Derby ausgeglichen. Max Natrup hatte die Hausherren per Kopf nach Theo Töllers Ecke in Führung gebracht (24.), in der 42. Minute nutzte Ex-Gievenbecker Michael Fromme einen Patzer Natrups und die Vorlage von Guglielmo Maddente zum Hiltruper Ausgleich, der den leistungsgerechten Endstand von 1:1 bedeutete.

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