Lange Zeit sah es nämlich so aus, als ob Davensberg überraschend Platz zwei hinter dem souveränen Meister Schermbeck erobern könnte, doch die Davaria zeigte, wie in der Bundesliga Schalke in Dortmund, am vorletzten Spieltag Nerven. Nach der ernüchternden 0:3-Niederlage in Emsdetten bedarf es schon eines Wunders, dass der Kultklub aus Ascheberg doch noch eine Hand an den Zug in Liga vier bekommt. "Wenn sich Wiedenbrück das jetzt noch nehmen lässt, dann sind sie selbst Schuld", meint SVD-Spielertrainer Heiko Ueding. "Wir haben es leider nicht geschafft, unsere guten Leistungen zu Beginn der Rückserie bis fast ins Ziel zu retten und eigentlich schon in den letzten Wochen am oberen Limit gespielt."
Ganz anders hingegen das Selbstbewusstsein in Wiedenbrück. "Vor dem vergangenen Sonntag lagen unsere Chancen bei 50 zu 50, jetzt sind es 95 zu 5", glaubt Wiedenbrücks Coach fest daran, dass sich seine Elf diese Gelegenheit nicht mehr entgehen lässt. Aber: "Paderborn besitzt eine ganz exzellente Truppe, die mit Jungs aus der A-Jugend-Bundesliga gespickt ist. Die haben eine ganz andere Ausbildung genossen als meine Spieler und sind daher dazu in der Lage, jeden Gegner auch auswärts zu schlagen."
Obwohl in Wiedenbrück die Strukturen für die Oberliga gegeben sind, unkt Gessat, dass der Sprung in die nächste Etage für seine Truppe gerade angesichts der Qualifikation für die NRW-Liga 2008 "vielleicht noch etwas zu früh" käme. "Ein weiteres Jahr in der Verbandsliga wäre nicht schlecht, um mehr Konstanz zu haben. Und da wir noch nicht endgültig wissen, wo es für uns hingeht, sind die personellen Planungen auch noch nicht weit vorangeschritten. Der Kader wird aber auf jeden Fall verändert, um wieder frisches Blut reinzubringen."
In Davensberg will man in der nächsten Spielzeit unter den gleichen wirtschaftlich engen Rahmenbedingungen einen erneuten Anlauf in die Oberliga wagen. Der Kader steht im Kern, "doch auf ein, zwei Positionen" will Ueding noch etwas tun. "Ein Stürmer und ein Sechser stünden uns gut zu Gesicht."