In den 17 Jahren, die Oliver Ebersbach im höheren Fußball-Bereich aktiv war, kann er auf reichlich Traditions-Vereine zurückblicken: Mit Rot-Weiss Essen stieg er in die Regionalliga auf, mit dem Wuppertaler SV Borussia pochte er lautstark ans Portal zur Zweiten Bundesliga, bei Fortuna Düsseldorf zählte er als "junger Hüpfer" zum Bundesliga-Kader.
Doch jetzt schnürt "Ebse" die Schuhe nur noch, wenn er den Trainingsplatz bei Ratingen 04/19 betritt. "Die aktive Laufbahn ist vorbei", sagt er, "erst gab es die Überlegung, in Ratingen als spielender Co anzufangen, aber ich merke einfach, dass die Knochen nicht mehr so mitmachen." Der ehemalige Aachener: "Ein Zipperlein am Knie, eines an der Hüfte: Es war vernünftig, einen Schluss-Strich zu ziehen, obwohl ich sagen muss, dass mir etwas fehlt, wenn ich die Jungs Fußball spielen sehe."
Zusammen mit Chef-Coach Dietmar Grabotin durchläuft Ebersbach seine nunmehr dritte Station - ein Duo, das offenbar harmoniert. "Ebse": "Wir haben schon in Velbert zusammengearbeitet, da war Grabo Trainer, ich Spieler. In Wuppertal fungierte er als Sportlicher Leiter, jetzt bilden wir in Ratingen das Gespann. Meine B-Lizenz habe ich schon, irgendwann möchte ich den A-Schein machen." Und dann? Der Ex-Torjäger lacht: "Ich habe keine Ambitionen, an Dietmar Grabotins Stuhl zu sägen. Zumindest nicht vor dem zweiten Spieltag." Von der Ratinger Truppe, die sich so gerade vor dem K.O. retten und die Verbandsliga halten konnte, hat der Assistenz-Coach einen guten Eindruck: "Es macht viel Spaß, die Jungs sind in Ordnung. Momentan trainiert bei uns Igor Denisyuk mit, ihn kenne ich noch von RWE. Zurzeit ist er vereinslos, Igor könnte uns als Manndecker helfen."
Abseits des Fußballs hat sich der frühere Publikumsliebling vom Zoo mit Vater Karl-Heinz selbstständig gemacht. "Wir entwickeln Konzepte für private Bildungsträger. Das ist eine interessante Geschichte, ich bin da mit eingestiegen", erklärt er. Auch für Ratingen will sich der frühere Remscheider um ein Projekt kümmern: Der ausgebildete Sport-Marketing-Manager soll neue Felder erschließen und das Sponsoren-Brachland beackern. Ebersbach: "Ich denke, in Ratingen ist etwas machbar. Allerdings ist alles vom Erfolg abhängig. Dafür sind wir als Trainer-Gespann verantwortlich. Wenn man in der Tabelle gut steht, öffnen sich die Türen leichter."