TuRu Düseldorfs Coach Demir Hotic kann sich über zu viel Freizeit nicht beschweren. In der letzten Woche standen Vertrags-Gespräche auf dem Plan. „Ich verlängere, wann ich will", ist Hotic selbstbewusst. „Ich will, dass mein Team zusammen bleibt. Deshalb habe ich bereits jetzt meine Zusage gegeben. Hoffentlich ist es ein Signal für meine Jungs."
Neben dem Kontrakt-Poker kümmert sich der 42-Jährige zurzeit auch intensiv um seine Familie. „Die Frau von Buers Trainer Nuni Kucukovic ist eine geborene Hotic", schlüsselt der Ex-Kaiserlauterer den Stammbaum auf. „Sein Sohn Mustafa ist ein Ausnahme-Fußballer. Er spielt zur Zeit noch in der Jugend des VfL Bochum. Ich habe mich seiner angenommen und ihm Tür und Tor zur Bundesliga geöffnet."
Dafür haben sich seine alten Kontakte ausgezahlt. „Den Verein kann ich noch nicht nennen, aber er wird sich auch in der ersten Klasse durchbeißen", ist Hotic vom Talent seines Neffen überzeugt. „Wichtig ist, dass es ein Gesamt-Paket für die Familie wird. Ohne seine Eltern wird Mucki nirgendwo hingehen. Es ist unglaublich wichtig, dass er den nötigen Rückhalt bekommt. Der Rest liegt jetzt an ihm." Der Trainer schiebt stolz nach: „Er ist auch ein Hotic. Er wird unserem Namen alle Ehre machen und genauso wie sein Vater und ich Tore machen. Mustafa wird in unsere Fußstapfen treten."
Der TuRu-Macher sieht aber auch Vorteile für seine Mannschaft. „Nuni hört beim SSV bekanntlich auf. Er hat viel Sachverstand und hat mir einige Akteure empfohlen. Wir werden uns demnach auch in Gelsenkirchen umschauen.„ Die „Landeshaupstädter" wildern in Buer. „Wenn sich geeignete Jungs finden, warum nicht", entgegnet Hotic. „Ich kann zwar die Oberliga nicht versprechen, aber wir sind auf einem guten Weg." Auf die Frage, was mit Kucukovic wäre, schüttelt Hotic den Kopf. „Nein, der gehört in die Bundesliga und nicht zu uns."
Wer soll TuRu beim Durchmarsch in die Viertklassigkeit noch aufhalten? Hotic hat seine Hausaufgaben vor den Partien immer gemacht, führt die Verhandlungen mit den Spielern und kümmert sich sogar noch um die Unterbringung seiner Familien-Mitglieder. Hotic powert: „Man muss in diesem Geschäft immer hellwach sein. Wenn andere Leute nachts aus der Disko kommen, jogge ich bereits. Nur so kann man überleben."