Bei den letzten vier Gegentoren hatte Ingmar Putz nicht mehr so genau hingeschaut. "Wichtig war die erste Halbzeit, da standen wir wirklich gut und fingen uns auch nur ein Tor aus stark abseitsverdächtiger Position", wertete der Trainer von Hamborn 07 das am Dienstagabend kurzfristig anberaumte Testspiel gegen die Profis des MSV Duisburg. Hamborn verlor bei eisigem Gegenwind im Endeffekt zwar mit 0:5 (0:1), Putz wollte das aber nicht überbewerten. Schließlich befanden sich im aufgebotenen "B-Team" der Zebras immer noch gestandene Lizenzspieler wie Dietmar Hirsch, Markus Kurth oder Peter Peschel - und der Schiedsrichter verhinderte eine späte Aufholjagd der Hamborner. Unterm Strich wurde zehn Minuten zu früh abgepfiffen, weil alle noch rechtzeitig zum Champions League-Duell zwischen München und Madrid daheim sein wollten.
Putz war dennoch froh, dass das Match stattfand. "Für meine Spieler war es ein Genuss, mal gegen Profis anzutreten. Das haben die nicht jeden Tag", meinte der Coach, der viele gute Aspekte für die weitere Saison sah. Hamborn hielt lange gut mit, überzeugte durch eine stabile Defensive und wusste kämpferisch zu gefallen. "Wenn wir so am Sonntag in Cronenberg auftreten, holen wir da auch was", ist Putz noch fester davon überzeugt, dass am Ende ein guter einstelliger Tabellenplatz herausspringt.
Der eigentliche Spielertrainer verzichtete derweil freiwillig auf den Genuss, sich auf die alten Tage noch mal mit Profis zu messen. "Ich blieb ganz bewusst draußen, damit mehr meiner jungen Spieler mitmischen konnten", erklärt der 35-Jährige. Außerdem habe er durch die andere Perspektive am Spielfeldrand neue Erkenntnisse sammeln können. "Es war für mich ganz wichtig, mal ein Match von außen zu sehen", sagt Putz. Am Sonntag in Cronenberg, wenn statt Genuss Alltag ansteht, will er aber wieder aktiv dabei sein.
Hamborn spielte gegen den MSV mit: Kirinic (46. Tüttmann) - Obliers, Sarabaca (46. Cacau), Lindemann - Pomp, Mansfeld, Brosowski, Schneider, Llerandi - Dobrowolski, Klopacz