"Kyrill" verbreitete in Deutschland Angst und Schrecken und wirbelte auch kräftig die Germania aus Gladbeck durcheinander. Nicht nur die abgesagte Trainingseinheit steht wegen des Orkans zu Buche, auch personell ist einiges passiert. Bahadir Polat ist zum TSK Herne geflattert, dafür ist Engin Yavuzaslan aus Erkenschwick zur DJK rübergefegt. "Wir wollen jetzt aber nicht abheben", windet sich Gladbecks Trainer Guido Naumann. "Wir haben uns punktuell sehr gut verstärkt, aber das Gesamtgefüge muss passen."
Dass er ab sofort ohne Polat planen muss, stört Naumann kaum: "Bahadir wollte eigentlich bei uns bleiben, aber er hat in Herne einen Job bekommen. Da wollte ich ihm keinen Steine in den Weg legen." Die Ablöse für Polat floss direkt nach Erkenschwick, denn der dort aussortierte Yavuzaslan sucht nun seine Chance bei der DJK. "Er hat bei uns unterschrieben", freut sich Naumann, der den Mittelfeld-Allrounder schon im Sommer haben wollte. "Ich bin froh, dass es nun geklappt hat. Mir fehlte ein Akteur auf der linken Seite." Zusammen mit Kadir Mutluer (VfB Hüls) soll Yavuzaslan die Löcher stopfen. "Kadir füllt dabei die zentrale Position aus. Damit habe ich eine viel ausgeglichenere Truppe als in der Hinrunde, auch wenn der Kader etwas kleiner ist", freut sich der Coach und schiebt nach: "Von Mutluer und Yavuzaslan erwarte ich eine Menge. Gestandene Oberliga-Spieler müssen uns einfach weiterhelfen."
Doch damit noch nicht genug, am liebsten würde der ehemalige Hasseler noch einmal auf dem Transfermarkt zuschlagen: "Vielleicht werden wir noch eine Verstärkung dazu zu holen, wahrscheinlich in der Offensive", vermutet Naumann, der auch noch über Ümit Celik vom VfB Hüls nachdenkt. "Eigentlich war der Deal, Seyfuallah Kalayci gegen zwei VfB'ler. Unsere Abwehr steht zwar gut, doch ich würde mich nicht beschweren, noch jemanden als Alternative zu haben. Damit sind alle Positionen doppelt besetzt."
Naumann, der sich für einen möglichen personellen Notfall fit hält und alle Einheiten absolviert, ist derzeit besonders von Nassirou Ouro-Akpo begeistert. "Er hat es nun endlich verstanden, sich in den letzten Wochen um 60 Prozent gesteigert. Der macht unglaubliche Hütten. In dieser Verfassung wird er in der Rückrunde richtig etwas reißen. Wenn wir das erste Match in Erndtebrück gewinnen, hält uns niemand mehr auf", will Naumann wie ein Tornado durch die Liga wirbeln.