Nach einjähriger Pause ist der SV Sodingen zurück in der Verbandsliga. Die Konsolidierung hat geklappt, doch die eigentliche Arbeit kommt erst jetzt auf die Mannschaft von Trainer Jürgen Wellmann zu. "Zurzeit ist die Euphorie natürlich hoch", weiß der erfahrene Coach. "Und genau deshalb ist größte Vorsicht geboten. Wir müssen endlich weg vom Fahrstuhl-Image, immer auf- und abzusteigen. Wir wollen uns etablieren."
Wellmann, der in seine 30. Trainer-Saison geht, kennt die Tücken des Geschäfts. "Ich habe 1975 mit dem Quatsch angefangen und bin jetzt ein alter Hase, vielleicht sogar der älteste", schmunzelt Wellmann. Von der zweiten Liga (Union Solingen) bis runter in die Kreisliga A (DJK Falkenhorst Herne) hat der 58-Jährige in allen Ligen Regie geführt. "Ich habe alles erlebt, mich kann so schnell nichts erschüttern." Deswegen blickt Wellmann auch skeptischer auf die Aussagen des Mit-Aufsteigers SSV Hagen, den er früher selbst in der Verbands- und Landesliga führte. "Natürlich will man oben mitmischen, aber zwischen Anspruch und Realität liegt ein großer Unterschied", lässt sich Wellmann nicht zu ähnlichen Äußerungen hinreißen.
Bis auf Keeper Helge Ide ("Nach einer unglücklichen Saison ist seine Basis in Sodingen zerstört") ist Wellmanns Mannschaft zusammen geblieben, aber "wir haben viele alte Spieler im Kader", benötigt Wellmann frisches Blut. Deshalb hat der SV auch auf dem Transfermarkt zugeschlagen. Denis Golicki und Tobias Kohllöffel wechseln von der STV Horst an den Holzweg. Erdil Sadin kommt von Westfalia Herne zurück. Zudem haben Daniel Lübeck, Ismail Yilmaz (beide RSV Wanne), Alp Agar (Karadeniz Herne), Patrick Podwysocki (BG Schwerin) und Dennis Wegner (Holzwickede) zugesagt.
Jüngster Neuzugang ist Kai Kwiatkowski vom Absteiger SV Langendreer. "Ein toller Junge, ich bin froh, dass es geklappt hat", blickt Wellmann auf eine der ausgeglichensten Verbandsliga-Serien. "Durch Wattenscheid II und Lünen wird die Klasse noch viel interessanter. Top-Favorit auf die Meisterschaft ist aber Westfalia Herne. Wir wollen aber dazu beitragen, dass man am Ende der Spielzeit von einer echten Niveau-Erhöhung sprechen kann."