"Hallo, ich bin der Melita-Mann", ein running gag, den Holger Siska bei seiner künftigen Truppe aber nicht mehr bringen muss. Der künftige Bueraner Chef-Coach, dessen Frau im Vornamen ein kleines t fehlt, um als Werbeträgerin für einen bekannten Hersteller von Kaffee-Filtern zu taugen, hatte die halbe Mannschaft des Aufsteigers als aktueller A-Jugend-Trainer bereits unter seinen Fittichen.
"Das ist aus unsere Sicht die beste Lösung. Holger Siska ist ein hervorragender Mann, der erstens die Strukturen des Vereins und zweitens einen großen Teil der Spieler bereits kennt", nennt SSV-Präses Norbert Bauer die Fakten, die für die Beförderung des bisherigen Nachwuchs-Manns sprachen. "Mit dieser Entscheidung haben wir schließlich sehr gute Erfahrungen gemacht – siehe Nuni Kucukovic", begründet der Vereins-Vorsitzende, warum die "interne Lösung" griff. "Außerdem entspricht es nicht unserer Mentalität, einen großen Namen zu präsentieren", stellt Bauer mit Blick auf die knappen Finanzen klar.
Siska, der in Buer im siebten Jahr die A-Jugend leitet und insgesamt zehn Jahre als Nachwuchs-Coach an der "Löchterheide" arbeitet, traut sich die Aufgabe in der Verbandsliga durchaus zu. Denn trotz seiner jungen Lenze ist der 31-Jährige ein alter Hase im Geschäft. Wegen einer schweren Knie-Verletzung (Schleimbeutel-Einriss) musste Siska bereits mit 21 seine aktive Kicker-Karriere an den Nagel hängen und wechselte unverzüglich vom Platz an der Seitenlinie. "Das war damals bei Erle 08. Dort habe ich aber auch als Spieler schon Jugend-Mannschaften trainiert", erinnert sich der gebürtige Gelsenkirchener.
Derzeit bastelt der für ein Ingenieur-Büro tätige Projekt-Controller an der neuen C-Lizenz, dem Nachfolge-Modell des früheren B-Scheins. In den nächsten Monaten fährt Siska Sonntags Doppelschichten, betreut morgens seine A-Junioren in der Landesliga und beobachtet dann sein baldiges Umfeld. "In den nächsten zwei Wochen sollen die Gespräche mit den Spielern aus dem jetzigen Aufgebot abgeschlossen werden. Ich bin guter Dinge, dass der Kader in großen Teilen zusammen bleibt", meint der Familien-Vater (zwei Kinder, Lukas und Laura). "Darüber hinaus werde ich mir hier im Kreis etliche Spiele anschauen und gucken, ob für uns etwas dabei ist", fühlt sich Siska bereits in seinem Element.
Kucukovic, der seinen Sohn Mustafa beim Hamburger SV untergebracht hat und bei den Hanseaten ab der kommenden Saison als Scout unterwegs ist, wird der SSV weiterhin in einer beratenden Funktion erhalten bleiben.