Ein Punkt aus den ersten sechs Spielen: Der Lüner SV hat den schlechtesten Start seit Jahrzehnten hingelegt. Die anstehenden beiden Duelle in Erlinghausen und gegen Münster II sind nicht nur richtungsweisend, sondern besitzen schon früh in der Saison Endspiel-Charakter. "Da müssen wir punkten, um nicht auf Dauer unten drin zu hängen", weiß Mark Bördeling um die Bedeutung der Partien gegen die Keller-Nachbarn.
Trotz der unerwarteten Misere genießt der Spielertrainer nach wie vor das Vertrauen der Vereinsführung. "Mark ist ein ausgezeichneter, ehrgeiziger Typ und Trainer. Die kommenden Gegner sind nun genau richtig. Sie sind in einer vergleichbaren Mentalsituation", erklärt Dirk Hartmann. "Ich bin davon überzeugt, dass wir die Wende schaffen, denn die Spieler sind einfach besser, als es der Platz aussagt", zweifelt der zweite Vorsitzende nicht an die Qualität der Truppe.
"Das Team ist sehr schlecht aus den Puschen gekommen, obwohl die Resultate in der Vorbereitung eigentlich eine andere Entwicklung hätten erahnen lassen können. Wenn man als Sportler mit einer gewissen Eigenerwartung in eine Saison geht, dann ist man umso enttäuschter, wenn man negative Ergebnisse verarbeiten muss. Dann baust du dir selbst Druck auf", hofft Hartmann darauf, dass sich die Blockade der Lüner Kicker nun löst. "Wichtig ist, dass die Grundeinstellung immer wieder ordentlich auf Erfolgshunger justiert wird. Wenn die Mannschaft aufs Feld geht, muss sie in jeder Sekunde auch nach Rückschlägen davon überzeugt sein, dass Sie das Match noch gewinnen kann", betont das Vorstands-Mitglied. "Gerade in dieser Liga, in der ganz viele Mannschaften auf einem Leistungslevel spielen, entscheiden oftmals der Wille und das Glück über Sieg oder Niederlage."
Mit Erlinghausen bewegen sich die Rot-Weißen durchaus auf Augenhöhe, allerdings versagten in einer vergleichbaren Situation schon einmal die Nerven. Am vierten Spieltag reiste der LSV als Vorletzter zum damaligen Tabellen-14. SV Enger und holte sich trotz früher Führung eine 1:3-Niederlage ab. "Das darf uns heute nicht passieren", macht Bördeling in Optimismus.