Eigentlich hatten die Germanen dem Samstags-Kick gegen Davaria Davensberg entgegen gefiebert. Doch die Freude sollte bei beiden Clubs schnell verfliegen. "Wir haben uns schon warm gemacht, aber der Referee kam nicht", grummelte ein enttäuschter Frank Schiel. Der Spieler-Trainer der Germania weiter: "Wir haben dann noch versucht, einen Ersatzmann zu bekommen, doch der wäre erst um 17.35 Uhr am Platz gewesen. Somit hätte die Partie erst um 18 Uhr angepfiffen werden können. Das war Davaria aber zu spät und sie sind abgereist."
Vor der Heimfahrt erkundigten sich die Davensberger aber erst noch beim westfälischen Schiedsrichter-Obmann Gundolf Walaschewski. "Sie wollten wissen, wie lange sie warten müssen", nickt der Funktionär und schiebt mit Blick auf seinen nicht erschienenen Schützling nach: "Für diese Begegnung war Nico Schäfer aus Dortmund angesetzt. Er ist eigentlich ein zuverlässiger junger Mann. Ich kann nicht verstehen, warum er nicht gekommen ist." Walaschewski berichtete: "Die Spielverlegung auf den gestrigen Samstag wurde mir nicht mitgeteilt. Eigentlich ändert sich an einer Schiedsrichter-Ansetzung nichts, außer wenn dem Unparteiischen der neue Termin nicht passt. So ein Antrag des Herrn Schäfers lag mir aber nicht auf dem Tisch. Vielleicht wusste er auch nichts von der Vorverlegung."
Übersetzt: Schäfer wurde nicht informiert, dass er bereits gestern seinen Einsatz hatte. Das würde auch erklären, warum Schäfer den Tag zu Hause verbrachte. Als RevierSport um 18.56 Uhr bei ihm anrief, hatte er sich gerade mit einem Freund auf den Weg in seine Abendgestaltung gemacht. Vater Wolfgang konnte nicht verstehen, warum er nicht zum Spiel kam. "Das ist nicht Nicos Ding, einfach eine Begegnung zu versäumen. Mein Sohn macht so etwas nicht, er will doch schließlich noch weiter kommen."
Ob die Kommunikation zwischen den Vereinen und dem Verband nicht klappte, interessierte Schiel nicht. "Es war mir nicht sehr angenehm, dass wir absagen mussten." Für Davensberg hat sich der Ausflug indes überhaupt nicht gelohnt: Außer Spesen nichts gewesen. Ein Nachholtermin steht übrigens noch nicht fest.
Christian Kaminski wird die Match-Absage als einziger mit einem lachenden Auge zur Kenntnis genommen haben. Denn im freitäglichen Abschluss-Training zog sich der Youngster eine Oberschenkelzerrung zu. "Hoffentlich ist es kein Muskelfaserriss, dann fällt er uns drei Wochen aus", will Schiel nicht längerfristig auf Kaminski verzichten.