Der NRW-Liga-Absteiger und Aufstiegsfavorit kommt immer besser in Tritt und ist nunmehr seit zwölf Partien ohne Niederlage. RS analysierte mit Trainer Holger Wortmann, was für den Wiederaufstieg spricht.
Kaderzusammenstellung: „Wir haben darauf geachtet, dass die Jungs nicht nur sportlich, sondern auch charakterlich zueinander passen“, betont Wortmann. Und die Saat geht auf: Die Eckpfeiler der Abstiegsmannschaft (Alex Thiele, Sven und Marc Dyballa, Giancarlo Fiore) wurden gehalten und ergänzt um sowohl junge Spieler wie Christoph Blesz als auch erfahrene Recken wie Kurtulus Öztürk. „Die Mischung stimmt und das nicht nur zwischen Jung und Alt“, urteilt der Übungsleiter.
Mentalität: Hamms Team weiß mittlerweile mit dem Los des Favoriten umzugehen. „Die Jungs waren daran gewöhnt, nur zu reagieren. Jetzt müssen wir agieren, weil die Gegner gegen uns tief stehen“, erklärt der HSV-Coach. Die Resultate zeigen: Gelang es dem Team noch im September nicht, den „Lucky Punch“ zu setzen (vier Unentschieden in Serie), werden mittlerweile regelmäßig Dreier eingefahren.
Stabilität: Dazu kommt die defensive Stärke der Elf aus dem Hammer Osten. Erst neun Gegentore haben Thiele & Co. zugelassen – nur Paderborn II kassiert noch weniger Treffer. Wortmann: „Die Defensive ist immer die Grundlage, wenn man vorne dabei sein will. Und auch in der Abwehr stimmt bei uns die Mischung zwischen erfahrenen Leuten wie Thiele und Sven Dyballa und Jungen wie Blesz.“
Konkurrenten: Nimmt man den nächsten Gegner der HSV, den FC Gütersloh, noch dazu, so balgen sich vier andere Klubs gemeinsam mit Hamm um die Meisterschaft. Zahlreiche Gelegenheiten also, Boden gutzumachen, während sich die Konkurrenz gegenseitig die Punkte abluchst. Außerdem hofft Wortmann, die eigene Schwächephase mit der Remis-Serie vor einigen Wochen schon abgehakt zu haben. „Jede Mannschaft nimmt sich im Laufe der Saison mal eine Mini-Krise. Aber wenn wir durch unsere Krise sogar noch mit Unentschieden kommen, könnte das ein Vorteil sein.“
Steigerungspotenzial: Trotz des aktuellen Laufs geht der 43-Jährige davon aus, dass seine Schützlinge ihr Optimum noch nicht erreicht haben: „Gerade offensiv haben wir noch Möglichkeiten, uns zu verbessern, insbesondere wenn Marcus Krawietz zurückkommt, der zuletzt wieder zwei Wochen verletzt war. Außerdem leisten wir uns noch zu viele Ballverluste in gefährlichen Gebieten.“ Vor allem der erste Aspekt leuchtet ein, denn beim Blick auf die Tabelle fällt auf, dass die HSV von den Top 5 des Rankings die zweitwenigsten Treffer erzielt hat.