Die erste Chance konnten zunächst die Gastgeber in der 2. Minute für sich verbuchen, aber Kevin Hagemann setzte den Ball deutlich über das Tor. In der 7. Minute dann eine grenzwertige Entscheidung des Schiedsrichters Christian Tendyck und die Frage „Elfmeter für Wanne-Eickel oder nicht?“
Die Pfeife des – auch im weiteren Verlauf der Partie unsicher wirkenden – Referees blieb hier stumm, ob zu Recht oder Unrecht, bleibt dahin gestellt. Trainer Helge Martin bemerkte dazu nach dem Spiel schmunzelnd: „Heute hat das Pendel zu unseren Gunsten ausgeschlagen, wir hatten einfach auch mal das Quäntchen Glück.“
In der 11. Minute die erste wirkliche Chance des DSC, aber Torwart Marco Schulz konnte in letzter Not klären. Ansonsten passierte in der ersten halben Stunde nichts Sehenswertes, die Partie war durch viele Fouls und Unterbrechungen geprägt und es kam kaum Spielfluss auf. Laut Mustafa Mecal war das aber auch kein Wunder: „Wir müssen uns erst mal finden. Wichtig ist, dass wir uns kämpferisch gut präsentiert haben, das Spielerische kommt mit der Zeit.“
Das nächste Mal stand wieder der Schiedsrichter im Mittelpunkt, als er in der 29. Minute nur Gelb für den Ennepetaler Marco Polo zog, der durchaus auch wegen einer Notbremse vom Platz hätte gestellt werden können. So blieb es zur Halbzeit beim 0:0 und 22 Mann auf dem Feld.
Ähnlich sah es in der zweiten Hälfte aus, die Partie hatte von der Spielart weiterhin Derbycharakter, doch Chancen waren auch jetzt Mangelware. Erst die Einwechslungen von Stefan Schierbaum (65.) und Mustafa Mecal (72.) brachten frischen Wind ins Spiel und die TuS drehte jetzt richtig auf. Wanne-Eickel sah sich jetzt einem wahren Sturmlauf der Gastgeber gegenüber. Vor allem Mecal erarbeitete sich und seiner Mannschaft immer wieder Möglichkeiten und legte so auch nach schöner Einzelleistung in der 85. Minute für seinen Mitspieler Dimitrios Ropkas auf, der den Ball in aller Ruhe zum – jetzt verdienten – 1:0 im gegnerischen Kasten einschieben konnte.
Zwei Minuten vor Schluss verlor dann Hassan El Hamad die Nerven und legte mit Gelb vorbelastet einen Gegenspieler im eigenen Strafraum. Folge: Gelb-Rot, ein berechtigter Elfmeter und das ebenso verdiente 2:0 für Ennepetal durch Kapitän Benjamin Knoche. Ein langes Gesicht machte danach natürlich Gästecoach Klaus Berge: „Unterm Strich sind wir enttäuscht, aber Ennepetal hat sich gut ins Spiel gekämpft und uns damit das Leben schwer gemacht. Wir gehen also nicht wirklich mit gebrochenen Herzen nach Hause.“
Auch Helge Martin lobte seine Mannschaft nach dem Spiel: „Uns fällt natürlich ein großer Stein vom Herzen, wir wollten diese Partie unbedingt gewinnen. Auch wenn das spielerisch nicht so toll aussah, waren wir vor allem in der zweiten Halbzeit kämpferisch und entschlossen.“ Insgesamt also ein durchaus verdienter Sieg für Ennepetal und damit wichtige drei Punkte auf das Konto der Gastgeber, die damit auf einen einstelligen Tabellenplatz klettern.