SuS-Trainer Heiko Sulzbacher wirkte vor dem Anpfiff recht gelöst und optimistisch. Gleichzeitig war er sich aber der Tatsache bewusst, dass es eines kleinen Wunders bedürfe, um den Klassenerhalt doch noch zu realisieren.
Dieses blieb den Gästen aus dem Vest allerdings verwehrt. Zwar machten die Teutonen „ihre Hausaufgaben“, so wie es Sulzbacher verlangt hatte, doch durch den gleichzeitigen 1:0 Sieg vom Abstiegskonkurrenten SC Hassel gegen VfL Schwerte blieb am Ende nur noch Tristesse in den Waltroper Reihen. „Was will man machen, wenn Hassel durch einen Elfmeter den Abstiegskampf zu seinen Gunsten entscheidet“, trauerte Sulzbacher, um aber gleich nachzulegen: „Den Abstieg haben wir uns jedoch selbst zu schreiben.“
Was Sulzbacher meinte, war das andere Gesicht seiner Mannschaft, das sie in dieser Saison zu häufig präsentierten. Eben nicht jenes, was sie gegen den ASC zeigte.
Man spürte von Beginn an, dass seine Truppe mit aller Macht den drohenden Abstieg abwenden wollte. Die Elf warf noch einmal alles in die Waagschale, was in ihr steckt: Absolute Leidenschaft, Einsatz- und Laufbereitschaft und klasse Offensivleute. Einer von ihnen, nämlich Nick Beckmann, sorgte bereits in der zehnten Minute mit einem Traumtor für die frühe Führung. Matthias Pauli hatte ihn mit einem millimetergenauen 40 Meter-Pass bedient, den der quirlige Rechtsfuß mit viel Gefühl präzise einnetzte. „Man konnte sehen, dass wir in der Lage sind ansprechendes Westfalenliga-Niveau zu spielen“, attestierte Sulzbacher seiner Elf die Ligatauglichkeit.
Der ASC zeigte sich vom Rückstand allerdings wenig beeindruckt und hatte plötzlich seine beste Phase. „Da haben wir mal gezeigt, was wir drauf haben“, lobte ASC-Coach Andreas Przybilla. Prompt fiel der Ausgleich. Alex Bahr nutzte eine der wenigen Lücken in der Waltroper Hintermannschaft zum 1:1 (23.). Diese Leistungssteigerung blieb allerdings ein Strohfeuer. Als Dominik Buchwald innerhalb von 60 Sekunden zweimal patzte, war die Partie entschieden. Nutznießer von Buchwalds Fehler waren auf Waltroper Seite Simon Dördelmann (54.) und Michael Breuer (54.).
Freude über den Sieg kam nach dem Schlusspfiff nicht auf. Zwar waren da in Hassel noch drei Minuten zu spielen, doch den Gesichtern der Waltroper konnte man entnehmen, dass keiner mehr so recht an einen Schwerter Ausgleich glauben wollten. Und damit sollten sie letztendlich Recht behalten.