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WL 2: Doppelinterview
Meisterkrimi steigt am Montag in Erndtebrück

WL 2: Doppelinterview vor dem Titel-Showdown

Nach dem Erkenschwick im Rennen um die Meisterschaft in der Westfalenliga 2 schon wie der sichere Sieger aussah, ist es noch einmal richtig spannend geworden.

Zwar haben die Schwarz-Roten noch satte fünf Punkte Vorsprung auf den Verfolger aus Erndtebrück, doch mit einem Sieg im direkten Duell am Pfingstmontag würde die Elf von Peter Cestonaro die Entscheidung um den Aufstieg auf den letzten Spieltag vertagen. Alfred Hitchcock hätte am aktuellen Meisterschaftskampf also seine helle Freude gehabt. Die Schwierigkeiten des Spitzenreiters aus Erkenschwick bei der Lizenzerteilung für die NRW-Liga liefern weiteren Gesprächsstoff. Genug Themen für ein Doppelinterview mit den beiden Sportlichen Leitern Klaus Bockhoff (Erkenschwick) und Volker Klein (Erndtebrück). RS hat mit dem Duo gesprochen und überraschende Antworten erhalten.

Das Hinspiel ist schon lange her. Am 30. August 2009 siegte Erkenschwick mit 2:0. Hätten Sie am vierten Spieltag damit gerechnet, dass sich am Ende der Saison der Meister und der Vize gegenüber stehen?

Bockhoff: Damit war zu diesem Zeitpunkt nicht zu rechnen. Wir hatten andere Saisonziele. Für uns ging es darum, uns zu konsolidieren und einen einstelligen Tabellenplatz zu erreichen. Dass es so gut gelaufen ist, hat uns alle etwas überrascht.

Klein: Auch wir hätten damals sicher nicht daran gedacht, auch weil wir Erkenschwick nach der Umgrupperung natürlich gar nicht einschätzen konnten.

Wie schwierig ist es, aufgrund der ungewissen Situation der Ligazugehörigkeit, den Kader für die kommende Spielzeit zu planen?

Bockhoff: Wir haben unserer Team unabhängig von der Spielklasse aufgestellt. Wir haben also keine Probleme.

Klein: Bei uns liefen die Planungen die ganze Zeit zweigleisig. Bis vor Kurzem war es ja auch noch ganz eng. Erst die beiden Spiele gegen Wanne-Eickel haben uns ins Hintertreffen gebracht.

Ist Ihr Verein im Aufstiegsfall wirtschaftlich überhaupt für die NRW-Liga gerüstet?

Bockhoff: Selbstverständlich, sonst hätten wir keinen Antrag für die Lizenz gestellt. Es gab aktuell zwar noch einige Fragestellungen seitens des Verbandes und wir mussten auch noch eine kleine Finanzlücke schließen, aber das haben wir schnell und unproblematisch gelöst. Wir sind sportlich wie auch finanziell für die NRW-Liga gewappnet.

Klein: Das gilt auch für uns, auch wenn die Kalkulation schon „spitz auf Knopf“ gewesen ist. Wir haben aber alle unsere Unterlagen fristgerecht eingerecht. Das ist alles, was wir erstmal tun konnten. Eine Rückmeldung wie die Erkenschwicker haben aber noch nicht bekommen.

Wie sehr stört das Pokalspiel vom Mittwoch die Vorbereitung auf das Spitzenspiel in der Meisterschaft?

Bockhoff: Die Brisanz konnte vorher niemand wissen. Natürlich hat uns das Match gegen den VfB Hüls nicht in den Kram gepasst, deshalb ist es uns auch völlig egal. Wir konzentrieren uns auf das Endspiel in Erndtebrück. Nur das zählt.

Klein: Die Situation ist natürlich generell schwierig, denn wir pfeifen personell aus dem letzten Loch. Deshalb kam uns die Partie gegen Siegen natürlich nicht gelegen. Andererseits ist ein Spiel gegen die Sportfreunde auch ein Highlight für unsere Region und eine große Chance für unseren kleinen Verein.


Gibt es einen Spieler in den Reihen des Gegners, den Sie gerne im eigenen Kader sehen würden?

Bockhoff: Ich kenne die TuS-Akteure nicht so gut. Ich fokussiere mich allerdings ohnehin nur auf unsere Truppe. Ich weiß, was wir leisten können und denke dass es ausreichen wird, um Erndtebrück zu schlagen.

Klein: Klar, Stefan Oerterer steht jeder Westfalenliga-Mannschaft gut zu Gesicht. Aber auch so ein Top-Stürmer muss erst einmal die Zuspiele bekommen, um seine Chancen auch ummünzen zu können. Und deshalb sage ich mal was anderes: Tobias Bockhoff und Dominik Ernst.

Wo liegen die Stärken des Gegners?

Bockhoff: Das ist mir nicht wichtig. Wir müssen einfach unsere Leistung bringen und nicht auf den Gegner achten.

Klein: Auch wenn Erkenschwick zusammen mit uns die beste Abwehr der Liga hat, würde ich sagen: in der Offensive. Da sprechen 69 erzielte Treffer dann doch für sich.

Konnten Sie auch einige Schwächen beim Kontrahenten ausmachen?

Bockhoff: Ich kann mir unter Erndtebrück nichts vorstellen. Ich kenne das Team nicht gut genug, um mich darüber äußern zu können.

Klein: Wir haben ja eine ziemlich ähnliche Bilanz und die Mannschaft der Spielvereinigung Erkenschwick ist ziemlich ausgeglichen besetzt. Aber mit vermeintlich „kleineren“ Gegnern hatte das Team offenbar seine Probleme.

Welche Spieler fallen bei im Spitzenspiel aus?

Bockhoff: Bis auf Max Bönnighausen, der eine bärenstarke Rückrunde absolviert hat und leider ausfallen wird, werden wir alle Mann an Bord haben.

Klein: Wir wissen noch nicht, genau, ob alle Spieler das Pokalspiel fit überstanden haben. Zu den Langzeitverletzten ist jetzt jedenfalls auch noch unser Stammspieler Bakary Sinaba hinzugekommen. Sven Hinkel ist angeschlagen, ob es für ihn reicht, müssen wir abwarten.

Letzte Frage: Warum gewinnt Ihre Mannschaft am Montag?

Bockhoff: Weil wir die beste Mannschaft der Liga sind. Aufgrund der gesamten Saisonleistung haben wir die Meisterschaft einfach verdient.

Klein: Weil unser Team um jeden Preis gewinnen will und wir das Titelrennen bis zum Ende spannend halten wollen.

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