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SC Hassel
Ausbildung geht vor Fußball

SC Hassel: Ex-Schalker sucht den Neuanfang
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Mit der großen Karriere wurde es nichts. Seit Anfang des Jahres spielt Simon Talarek, der alle Jugendteams des FC Schalke durchlaufen hat, beim SC Hassel.

Als der SC Hassel Ende Januar die Verpflichtung von Simon Talarek bekannt gab, da ging ein Raunen durch die hiesige Amateur-Fußballszene. Denn der inzwischen 24-Jährige genießt in Gelsenkirchen noch einen guten Ruf, schließlich durchlief Talarek einst alle Jugendmannschaften des FC Schalke.

Mit der großen Karriere wurde es aber nichts. Nachdem Talarek von seinem Stammverein EtuS Bismarck im zweiten C-Jugendjahr zu den Königsblauen gegangen war und in den Senioren immerhin den Sprung in die Reserve geschafft hatte, spekulierte der Mittelfeldkicker schon auf einen Profivertrag. „Das war unter Trainer Jupp Heynckes, der stark auf den eigenen Nachwuchs gebaut hat. Aber als er entlassen wurde und Ralf Rangnick kam, änderte sich das ein wenig und ich habe keine Chance auf den Durchbruch gesehen“, gibt Talarek zu.

Er verließ den FC Schalke und schloss sich der SG Wattenscheid an, die seinerzeit in der Regionalliga spielte. Keine schlechte Umgebung, wenn man weiß, dass Talente wie unter anderem die Altintop-Brüder von der Lohrheide den Weg in die Bundesliga genommen haben. Doch Talarek verletzte sich schwer, erlitt einen Meniskus- und Knorpelschaden im Knie. „Das war für mich bisher die schlimmste Zeit in meinem Fußballer-Dasein. Denn im Knie haben sich gefährliche Keime gebildet, sodass ich insgesamt ein ganzes Jahr lang aussetzen musste“, erinnert sich der Blondschopf mit Schrecken.

Er blieb bis 2008 in Wattenscheid, ehe er bei Preußen Münster einen neuen Anlauf in der Regionalliga unternahm. Doch bei den Adlerträgern kam er nur auf elf Einsätze und heuerte im Sommer des vergangenen Jahres beim KFC Uerdingen an. Es war ein doppelter Reinfall, wie sich erst ein halbes Jahr später herausstellte. „Ich wollte eigentlich nicht in die sechste Spielklasse runtergehen, aber der Vorsitzende des Klubs, Herr Lakis, hatte mir eine Ausbildung zum Immobilien-Kaufmann in seiner Firma angeboten“, nahm Talarek die Offerte aus Krefeld gerne an, um neben dem Fußball ein zweites Standbein aufzubauen. „Dieses Versprechen hat er aber leider nicht eingehalten und als ich in der Winterpause wegen der vielen prominenten Neuverpflichtungen gefragt habe, ob sie weiterhin mit mir planen würden, haben sie erst ja und dann später doch nein gesagt“, fühlte er sich vom KFC-Boss hingehalten.

So kehrte er über drei Umwege in seine Geburtsstadt Gelsenkirchen zurück und will nun beim SC Hassel helfen, den Klassenerhalt zu schaffen. „In Marcel Ligmann, Marcel Hester und Rainer Nawatzki kannte ich vorher schon drei Spieler aus der Mannschaft. Sie haben mich gefragt, ob ich mir nicht vorstellen könne, hier zu spielen. Ich habe gerne eingewilligt, aber zunächst nur für vier Monate zugesagt, da mein Ziel schon ein Klub in einer höheren Liga ist“, berichtet Talarek.

So oder so will er sich nun im zweiten Versuch auf dem Arbeitsmarkt tummeln, hat einige Bewerbungen als Energieanlagen-Elektroniker laufen. „Ich bin bald 25, da geht der Job langsam vor“, weiß Talarek. Profi-Fußballer wäre ein schöner Beruf gewesen, doch das hat nicht sollen sein.

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