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RWE: Sascha Mölders
"Das ist doch alles Kokolores"

RWE: Der Kapitän im Interview

Bei Sascha Mölders ist momentan der Wurm drin. Der Mannschaftskapitän von RWE kann an seine genialen Auftritte in der Vorsaison nicht anknüpfen.

Dem Ex-Zebra ist die Kaltschnäuzigkeit abhanden gekommen. Der emotionale Mölders hat mit seiner Misere zu kämpfen, das ist deutlich auf sowie neben dem Platz zu spüren. Mit RS sprach der 24-Jährige über die aktuelle Situation an der Hafenstraße.

Sascha Mölders, wie hat die Mannschaft auf die Entlassung von Thomas Strunz reagiert?

Dazu will ich nicht mehr viel sagen. Wir hätten sicherlich gerne weiter mit Thomas gearbeitet. Wir waren ein funktionierendes Team. Jedoch ist das Geschäft brutal. Wenn der Trainer keine guten Ergebnisse erzielt, dann hat er kaum Argumente für einen Verbleib.

Sie sprechen die miserablen Ergebnisse an. Wie sind diese überhaupt zu erklären?

Das kann ich auch nicht beantworten. Wir haben ein intaktes Team, das auch eine hohe Qualität hat. Jedoch konnten wir diese noch nicht abrufen. Ich hoffe, dass es jetzt in Worms aufwärts geht und das wir endlich das zeigen, wozu wir fähig wird.

Bei der Mannschaft läuft es nicht. Auch Sie stehen im Blickpunkt. Die Kritik zielt auf Ihre Leistung, die blauen Schuhe oder die zu hohe Bürde des Kapitänsamtes ab.

Wissen sie was, mir sind diese Vorwürfe scheißegal. Es ist doch lächerlich zu behaupten, dass ich mit schwarzen Schuhen besser spiele als mit weißen, blauen oder lilanen. Das ist doch alles Kokolores. Die Kapitänsbinde ist eine Ehre für mich und alles andere als hemmend. Fußball ist ein Manschaftssport und bei uns spielt das ganze Team momentan schlecht, deshalb ist auch Sascha Mölders derzeit schwach.

In der Köln-Partie war die Stimmung auf den Rängen sehr negativ. Nimmt man diese Frustration der Fans wahr?

Ich kann es absolut nicht nachvollziehen, wenn manche Idioten nach zehn Minuten ihre eigene Mannschaft auspfeifen. Auf solche Fans kann ich verzichten. Diese Leute sollen alle am besten zu Hause bleiben. Ich werde es mir nicht gefallen lassen, mich von den Idioten beleidigen zu lassen. Ich gebe auf dem Platz immer alles und wenn es nicht reicht, dann war es eben zu wenig. Man kann nicht davon ausgehen, dass man Rot-Weiss Essen ist und alle Gegner mit 5:0 abschießt. Die Leute müssen mal verstehen, dass wir auch nur ein Viertligist sind und nicht jeden Gegner an die Wand spielen können. Und wenn ich diesen Mist mit meinen Schuhen schon wieder höre, dann lache ich mich einfach nur kaputt. Die Zuschauer sollen mal zu ihrer Mannschaft stehen und sie nicht niedermachen. Mit den Pfiffen, Beleidigungen, dummen Begräbnis-Aktionen und Pöbeleien erreichen sie nur das Gegenteil.

Doch die Fans machen doch diesen Verein aus, oder?

Natürlich. Ich freue mich auch, dass wir so viele Anhänger haben. Jedoch dürfen wir Spieler uns nicht alles gefallen lassen. Es darf nicht sein, dass manche Jungs Angst haben müssen, nach dem Spiel zu ihrem Auto zu gelangen. Weil da irgendwelche Randalierer stehen und sie verprügeln wollen. Wo kommen wir denn da hin?

Solche Aktionen sind natürlich nicht in Ordnung. Doch die Fans leben mit dem Klub und sehnen sich nach Erfolg.

Diesen wollen wir doch auch. Wir verlieren kein Match mit Absicht. Wir können nur gemeinsam mit den Fans Erfolg haben. Das war bei Rot-Weiss Essen immer so, wenn die Anhänger und die Mannschaft eine Einheit waren, dann war die Hafenstraße uneinnehmbar.

Am Freitag fahren Sie nach Worms. Mit welchem Gefühl treten Sie die Reise an?

Wir haben jetzt die Woche unter Ralf Außem und Uwe Erkenbrecher gut trainiert. Wir blicken immer optimistisch nach vorne. Ich hoffe, dass wir in Worms eine ordentliche Leistung abrufen und von Spiel zu Spiel besser und erfolgreicher werden.

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