Und das auch noch einigermaßen überzeugend. Mit 3:0 (3:0) setzte sich das Team von Teamchef Thomas Strunz im Stadion an der Poststraße in Verl durch und scheint auf dem Weg der Besserung.
Der kritische Zuschauer mag dabei nicht viel mehr gesehen haben als eben drei Aktionen, die zu Toren durch zwei Mölders-Alleingänge (13., 30.) und einen Abstauber durch Sebastian Zinke (45.) führten. Der letzte Treffer resultierte zudem aus einer Standardsituation, was nicht nur dem Zufall geschuldet war. Ein Feuerwerk brannten die Gäste in Ostwestfalen beileibe nicht ab, in Hälfte zwei ging sogar kaum noch etwas nach vorne.
Das reichte jedoch problemlos, um einen erschreckend schwachen SC Verl in die Schranken zu weisen: Die Hausherren brachten es tatsächlich fertig, die Partie ohne echten Torschuss zu beenden. Die gegenüber der Vorwoche erneut umgestellte Viererkette ließ der Mannschaft von Trainer Raimund Bertels allerdings auch keine Räume. Daher konnte der am Ende nur noch kleinlaut einräumen: „Die Niederlage ist verdient. Bei den Gegentoren haben wir durch individuelle Fehler mitgeholfen. Nach dem 0:3-Rückstand hat RWE das Ergebnis verwaltet, für uns war nichts mehr drin.“
Zudem zeigte sich einmal mehr, wie viel an Sascha Mölders hängt. In Verl zeigte der Goalgetter die von Strunz zuletzt eingeforderte Kaltschnäuzigkeit bei seinen Treffern und stellte die Weichen schon innerhalb der ersten halben Stunde auf Sieg. Dass die rund 400 mitgereisten Essener Fans trotz des respektablen Resultats keinen Leckerbissen aufgetischt bekamen, sah der 41-Jährige nicht anders, war damit aber völlig einverstanden: „Ich wiederhole mich da gerne und so oft, bis wir es alle verstanden haben: Dominanz erspielt man sich nicht durch ‚Hacke, Spitze, eins, zwei drei‘, sondern durch eine Serie von erfolgreichen Spielen und über Psychologie. Dadurch, dass sich der Gegner irgendwann Gedanken um bestimmte Dinge macht.“
Den Kopf zerbrechen muss sich nun auch Strunz vorerst nicht mehr. Der 3:0-Erfolg dürfte wieder ein wenig Ruhe an der Hafenstraße einkehren lassen. Doch – glaubt man dem Europameister – hat der sich von den Störgeräuschen ohnehin wenig angenommen: „Ich war vor der Partie so ruhig, wie vor den anderen beiden nicht. Denn in meinen 20 Jahren im Profifußball hat sich einfach gezeigt, dass sich Qualität am Ende durchsetzt.“ Und dass sein Team darüber verfügt, daran besteht für Strunz ohnehin kein Zweifel: „Wir sind im Stile eines Klasseteams aufgetreten.“