„Ich schaue weiterhin drauf, das muss ich ja auch“, bemerkt Bochums Reserve-Trainer. Immerhin befinden sich seine Schützlinge immer noch außerhalb der Gefahrenzone. Doch der Vorsprung schmilzt kontinuierlich und beträgt nur noch zwei Zähler. „Wir können es auf Dauer nicht verkraften, wenn uns die Leistungsträger wegbrechen“, weiß Michaty.
Da trifft es sich nicht gerade gut, dass man ausgerechnet unter diesen Umständen beim Spitzenreiter Dortmund II (Samstag, 14 Uhr) antreten muss. „Die Borussen haben einen Riesenlauf, sie werden aus meiner Sicht auch schon frühzeitig Meister. Wir sind der krasse Außenseiter“, ist der Linienchef überzeugt.

Christian Mäscher und Nico Michaty (Foto: gri).
Dennoch will er das Derby nicht schon im Vorfeld herschenken. Schließlich hat sich der Kreis der Abstiegskandidaten aus seiner Sicht dramatisch reduziert: „Cloppenburg, Kleve, Worms und wir sind noch in der Verlosung.“ Davon wird nur einer durchkommen. Warum der VfL erfolgreich aus diesem Vierkampf hervorgehen wird, das weiß Michaty ganz genau: „Das Plus der Truppe ist ihr Charakter. Die Mannschaft ist intakt, an der Einstellung liegt es nun wirklich nicht.“
Zu dieser Erkenntnis sind auch die Verantwortlichen gekommen, so dass Michatys auslaufender Vertrag am gestrigen Mittwoch um zwei Jahre verlängert wurde. Sportvorstand Thomas Ernst: „Wir sind von seiner Arbeit überzeugt.“
Doch auch mit dem neuen Arbeitspapier bleibt der Handlungsspielraum durch den langwierigen Ausfall von David Zajas in der Defensive eingeschränkt. „Da geht es irgendwann an die Substanz“, erklärt der Coach.
Dabei gibt es immer noch genug Akteure, die bei anderen Klubs Begehrlichkeiten wecken. Heinrich Schmidtgal stellte sich bekanntlich in der vergangenen Woche bei Rot-Weiß Oberhausen vor (RS berichtete), andere werden sich ebenfalls im Sommer verändern. „Das betrifft jeden Verein, vor allem die Zweitvertretungen“, mag Michaty keine Ausreden gelten lassen. Wohl wissend, dass sein Team immer noch alle Karten in der Hand hält.