Monatelang hatte man den Tabellenführer aus Kaiserlautern hartnäckig gejagt, bis man die „Roten Teufel“ am vorletzten Spieltag endlich abfangen und selbst auf den Sonnenplatz klettern konnte.
Doch dann folgte der Betriebsausflug nach Lotte – und der Angstgegner aus gemeinsamen Oberliga-Zeiten machte seinem Ruf auch diesmal alle Ehre. Mit 2:1 gewannen die Sportfreunde und schubsten den BVB damit nach nur einem Spieltag wieder vom Aufstiegsplatz herunter.
„Das war richtig Mist, dass wir dort verloren haben“, ärgert sich Dortmunds „Sechser“ Nico Hillenbrand noch immer über die vermeidbare Niederlage, die den guten Eindruck der letzten Wochen entschieden dämpfte: „Obwohl wir gekämpft haben, sind wir zu keinem Zeitpunkt ins Spiel gekommen. Ich denke, uns tut die freie Woche deshalb mal ganz gut.“
Heute und morgen haben die Borussen von Trainer Theo Schneider nun Zeit, die Köpfe wieder freizubekommen, bevor am Freitag das Derby gegen den S04 II auf dem Programm steht. Vom Papier her eine leichte Aufgabe, doch Hillenbrand hebt warnend den Finger: „Auch wenn die Schalker nur im Mittelfeld stehen, sollten wir sie nicht unterschätzen. Solche Partien sind meist die schwersten, das hat die Vergangenheit gezeigt.“
Ein Sieg in der Partie gegen den Tabellen-13. ist allerdings Pflicht, wenn man das noch immer gute Blatt im Aufstiegsrennen nicht aus der Hand geben möchte. „Es wird bis zum Schluss ein enges Rennen“, erwartet auch der 21-Jährige keine vorschnelle Entscheidung: „Aber ich denke, wir haben die stärkste Mannschaft. Wir sind reif für den Aufstieg.“
Reif ist auch der gebürtige Heidelberger – für einen Vereinswechsel. Der Vertrag des siebenjährigen Borussen läuft im Sommer aus. Und momentan sieht es nicht danach aus, als würde der Rechtsfuß noch einmal beim BVB unterschreiben: „Ende April habe ich ein Gespräch mit den Verantwortlichen. Aber mir fehlt hier die Perspektive, die ich in meinem Alter brauche.“ Ein Vertragsverlängerung mit anschließendem Leihgeschäft, wie es im letzten Sommer mit Christopher Nöthe praktiziert wurde, wäre zwar „sicherlich nicht abwegig“, aber: „Im Prinzip geht beim BVB für mich nach oben gar nichts.“ Patrick Owomoyela, Sebastian Kehl und Young-Pyo Lee heißt die hochkarätige Konkurrenz auf Hillenbrands Positionen.
Die Folge: Kein einziges Mal stand der Ex-Karlsruher, der im Dezember 2007 sein bislang einziges Erstligaspiel absolvierte, in dieser Saison im Profi-Kader. Und so dürften sich die Wege im Sommer trennen. Mit dem Aufstieg als Abschiedsgeschenk? „Das wäre eine runde Sache.“