Kleve: 0:0 gegen Elversberg beim Debüt von Georg Kreß

„Ich bin ab jetzt Fan des VfB Günnigfeld“

Der 1. FC Kleve hat den Fußballlehrer als Nachfolger von Arie van Lent verpflichtet. Schon am Dienstagabend beim 0:0 gegen die SpVgg. Elversberg feierte Kreß seine Premiere am Bresser Berg. Über seinen ersten Auftritt als Klever Coach und seine zwei Monate in Günnigfeld erzählt er nun im RS-Interview.

Herr Kreß, das ging aber nun in den letzten Tagen alles sehr schnell...

Das stimmt. Es ist alles raketenschnell vonstatten gegangen. Am Samstagabend kam ich aus dem Kino und erhielt einen Anruf aus Kleve, dass ich am Sonntag um 14 Uhr dort erscheinen soll. Dann habe ich gesagt, dass ich nicht kann, weil ich mit Günnigfeld ein Spiel zu absolvieren habe. Also bin ich erst um 18 Uhr dort gewesen und hatte mit Manager Klaus Hilpert ein sehr gutes Gespräch, in dem wir beiderseits großes Interesse bekundet haben.

Dabei hatten Sie am Samstagvormittag noch beim VfB Günnigfeld für die nächste Saison zugesagt, oder?

Das stimmt, wir hatten darüber gesprochen und schon alles fix gemacht. Präsident Harry Scholz hatte unser Vorhaben auch schon der Mannschaft mitgeteilt. Dabei muss ich jedoch betonen, dass immer abgesprochen war: Wenn ich ein wirklich interessantes Angebot bekomme, werden mir keine Steine in den Weg gelegt.

Haben Sie ein schlechtes Gewissen, dass sie dem VfB nach so kurzer Zeit wieder den Rücken kehren?

Nein, keineswegs. Ich bin aber ein bisschen traurig, weil ich dort viele nette Leute kennengelernt habe. Ich hätte auch gerne weitergearbeitet, aber diese Chance in Kleve ist für mich von eminenter Wichtigkeit. Ich habe schon am Dienstag gespürt: In einem schönen Stadion vor ein paar Zuschauer, das ist schon was anderes. Trotzdem werde ich am Sonntag, wenn Günnigfeld gegen Weitmar 45 spielt, da sein und die Mannschaft von außen supporten. Ich bin ab jetzt Fan des VfB Günnigfeld.

Sie haben mit dem 1.FC Kleve den Tabellenletzten der Regionalliga übernommen. Wie aussichtlos ist die Situation?

Die Lage ist sehr schwierig, aber das Auftreten am Dienstag hat für einen Hoffnungsschimmer gesorgt. Ich glaube fest daran, dass wir mit ein bisschen Glück den Klassenerhalt schaffen können.

Also waren Sie mit der Elversberg-Partie zufrieden?

Die Jungs waren lauf- und kampfbereit und wir haben vor allem in der ersten Hälfte phasenweise richtig gut gespielt. Ab der 60. Minute nicht mehr ganz so viel, weil wir zuvor sehr viel investiert haben.

Ist die Mannschaft in einem schlechten Zustand?

Nein, das kann man so nicht sagen. Arie van Lent hat hier einen super Job gemacht und war auch sehr erfolgreich. Wenn wir irgendwie noch die Liga halten werden, hat auch er einen riesigen Anteil daran.

Am Samstag treten Sie bei der Zweitvertretung des FC Schalke 04 an. Sind Sie froh, dass Sie erst kürzlich mit Günnigfeld ein Testspiel gegen dieses Team absolviert haben?

Bei den Amateurtruppen ist es immer sehr schwierig, diese zu beobachten. Aber natürlich ist es hilfreich, dass ich sie erst vor kurzem gesehen habe. Wir müssen ähnlich nach vorne spielen wie mit Günnigfeld, aber die Fehler nach hinten deutlich minimieren. Ich sehe uns da keineswegs chancenlos.