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Schalke II: Högner fängt Streit von oben auf
"Situation ist nicht neu"

Schalke II: Högner fängt Streit von oben auf
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Dass der Trainingsauftakt der zweiten Schalker Mannschaft fast mehr Interesse erregt als der bei den Profis, ist schon kurios.

Wenn Coach Markus Högner seine Mannschaft am heutigen Donnerstag um zehn Uhr zum ersten Aufgalopp im neuen Jahr bittet, hat er gleich Streit in der Kabine. Der hört auf den Namen Albert, ist wie Peter Lövenkrands (Vertrag wurde gestern aufgelöst) und zuvor Carlos Grossmüller aus dem Bundesligakader aussortiert worden, und ist mit 2,5 Millionen Euro Jahresgehalt momentan der best bezahlte Regionalliga-Kicker.

Im Interview mit RevierSport macht Högner allerdings nicht viel Aufhebens darum, dass seine Abteilung zum Abstellgleis für ausrangierte Transferflops wird.

Markus Högner, wie finden Sie es denn, dass Sie sich mit den ungelösten Problemen von oben herumschlagen müssen?

Das ist für uns ja keine neue Situation, und außerdem stehen wir mit dieser Geschichte nicht alleine da - siehe der VfL Bochum im Fall Thomas Zdebel. Wir hatten das gleiche Thema schon in der Hinrunde, als immer wieder Spieler aus dem Profikader bei uns aufgelaufen sind. Ich sehe Albert Streit jetzt als Teil unserer Mannschaft an und werde ihn daher ganz normal begrüßen.

Streit hat sich schon öffentlich zu seiner Degradierung geäußert. Können Sie sich wirklich vorstellen, dass er, der ohnehin nicht als Trainings-Weltmeister gilt, die Vorbereitung unter viertklassigen Bedingungen durchzieht?

Das muss man abwarten. Wie gesagt, gehe ich davon aus, dass er erst einmal bei uns trainieren wird, so ist das mit Fred Rutten und Andreas Müller abgesprochen. Ob einer der beiden den Verein noch im Januar verlässt, kann ich nicht beeinflussen. Da wir erst Ende Februar wieder mit der Meisterschaft beginnen, muss ich mit ihnen ja jetzt auch noch nicht konkret für die Rückrunde planen.

Kein Spieler der Welt, den Schalke eigentlich als Verstärkung für den Bundesligakader holt, wird sich mit der, wenn auch nur vorrübergehenden, Wirklichkeit Reserve arrangieren. Wie haben sich denn all die Engelaars, Streits, Lövenkrands' und Grossmüllers dieser Welt bisher bei Ihnen gemacht?

Ich war mit den Spielern stets zufrieden, sie haben sich in die Mannschaft integriert, das war schon in Ordnung. Auf der anderen Seite kann ich aber nicht sagen, dass wir sportlich deutlich davon profitiert haben. Wenn man auf die Tabelle guckt, dann sieht man, dass auch der Einsatz von Profis keine Gewähr dafür ist, deutlich mehr Punkte zu holen als ohne sie.

Und sie blockieren drei Plätze für Spieler über 23 Jahre! Was halten Willi Landgraf, Florian Thorwart und Alexander Thamm, davon, dass sie für die Profis draußen bleiben müssen?

Auch das ist keine neue Situation. Wir mussten während der gesamten Hinrunde sehen, welche Leute wir einsetzen können und nicht. Die von Ihnen angesprochenen Spieler wissen aber auch, dass sie immer wieder weichen müssen, wenn das Kontingent für ältere Kicker erschöpft ist.

In Danny Latza müssen Sie nun sogar auf ein Talent verzichten, das mit erst 19 Jahren schon zu einer Führungsfigur in Ihrem Team wurde. Wie schwer wiegt dieser Verlust?

Danny hat wirklich eine sehr gute Hinserie absolviert, war in allen Partien dabei und hat fast durchweg gute Leistungen gebracht. Daher hat er den Sprung ins Bundesliga-Aufgebot verdient. Uns wird er fehlen, aber so muss es dennoch sein, dass ein junger Spieler aus den eigenen Reihen seine Chance bei den Profis erhält. Dann haben wir unsere Arbeit richtig gemacht, denn wir sind und bleiben in erster Linie ein Ausbildungsbetrieb. Ich hoffe, dass Danny auf ein paar Einsätze in der ersten Liga kommt, aber falls er sich nicht auf Anhieb durchsetzen sollte, dann ist er samstags bei uns natürlich jederzeit willkommen.

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