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RWE: Co-Trainer Ralf Außem über Stimmung und Erwartungen
Auswärtsspiel Hafenstraße

RWE: Co-Trainer Ralf Außem über Stimmung und Erwartungen
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Ralf Außem ist als Co-Trainer von Chef-Coach Michael Kulm kein Hütchenaufsteller.

Deshalb kann man sich auch mit ihm über die aktuelle Lage bei RWE unterhalten, ohne Gefahr zu laufen, hinterher nur Floskeln sortieren zu müssen. Der Ex-Profi bezieht Stellung.

Ralf Außem, welchen Eindruck haben Sie von der RWE-Gemütslage?

Das, was wir nach und auch schon während des Matches gegen Lotte sehen konnten, auch dann die Pressekonferenz, ist die emotionale Situation, die jeder haben sollte. Wer gegen Lotte frohen Mutes nach Hause gegangen ist, hat seinen Job verfehlt und ist weit an der Realität vorbei. Die Schärfe bei den Formulierungen nahm zu. Jeder muss sich Gedanken darüber machen, ob er wirklich alles abgerufen hat. Wir versuchen nach außen immer, die Akteure zu schützen. Aber irgendwann muss man auch einmal Ross und Reiter nennen und den Schuh einfach weiter geben. Man kann nicht immer sagen, wir hatten Pech oder die Latte war im Weg. Man muss sagen, dass Dinge, die angesprochen wurden, nicht umgesetzt wurden. Das sind Fakten und Fehler, die nicht immer mit dem Mantel des Schweigens versehen werden. Was ist das Wichtigste in der Winterpause? Auf alle Fälle, dass nicht durchgedreht wird. Wir sind natürlich weit hinter den Erwartungen zurück. Wenn wir gegen Lotte gewonnen hätten, wäre es vielleicht gar nicht so hoch gekommen. Man hätte es abgehakt und sich in die Aufholjagd gestürzt.

Und jetzt? Alles wird analysiert, von unserem Weg werden wir nicht abweichen. Die junge Truppe wurde neu zusammengestellt, von der wir überzeugt waren und das auch weiter sind. Was erwarten Sie? Sicherlich keine Überdinge. Wichtig ist, kontinuierlich zu spielen. Normale Leistung ist wichtig. In der Summe gerechnet, sind wir dann wesentlich besser als andere Truppen. Dahin muss aber jeder Spieler kommen. Man kann einen durchschleppen, es darf aber nicht sein, dass man vier oder fünf Probleme hat. Das muss sich ändern. Wie groß ist die Gefahr, dass sich Fronten extrem verhärten? Es darf auch nicht sein, dass man bereits nach 20 Minuten ausgepfiffen wird. Mir sagte kürzlich jemand, wenn es nicht läuft, hätte man an der Hafenstraße nach diesem Zeitraum ein Auswärtsspiel. Das ist einfach ein Ding der Unmöglichkeit. Die Anhänger sind zurecht sauer, aber die Unterstützung ist wichtig. Es wird vielleicht zu früh etwas erwartet, was noch gar nicht vorhanden ist. These: Der größte Gegner von RWE ist RWE selbst. Was halten Sie davon? Das würde ich gar nicht so sehen. Die Erwartungshaltung ist in Essen riesengroß. Hätten wir vor der Spielzeit formuliert, wir visieren Rang fünf an, hätte man uns gesagt, wir hätten nicht alle auf der Reihe. Alles andere als das Aufstiegsvorhaben oder die Maßgabe, oben mitzuspielen, hätte uns doch keiner abgenommen. Dass wir aber eine komplett neue Truppe mit U19-Akteuren zusammenstellten, in der alles erst noch im Aufbau begriffen ist, wird nicht mehr gesehen. Nach dem 4:1 in Lotte und dem 4:0 gegen Schalke dachte jeder sofort daran, jetzt kommt der Durchmarsch. Die Konkurrenz spielt aber auch mit und holt Punkte. Der Druck wird größer, die Unruhe ist da, so ist die Realität, darum dürfen wir nicht rumreden. Mit unserem Status darf man sich mit einem Remis nicht zufrieden geben.

Was können die ersten Worte an den Kader sein, wenn man sich 2009 wieder versammelt? Zu betonen, von dem, was wir vorhatten, gar nicht abzuweichen. Sich von allem, was von außen herangetragen wird, nicht beeindrucken zu lassen und wirklich von Spiel zu Spiel zu schauen. Dann kommt der Rest auch. Wir sind stark genug.

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