In dieser Spielzeit gibt es weitere 33 genau so bedeutsame Tage. Prickelnd ist auch der 25. November, dann geht die lange erwartete Ratssitzung der Stadt Essen über die Bühne, auf der sich die Politik zu weiteren Stadionplänen positionieren wird. So ist es geplant. Ein Thema, zu dem sich die Club-Verantwortlichen in den letzten Monaten nur sehr dezent äußerten. Nun, kurz vor "Entscheidungen, die auch für uns zukunftsweisend sind" (Thomas Strunz, Geschäftsführer Sport), geht RWE an die Öffentlichkeit. Strunz: "Wir haben uns aus dieser Diskussion bewusst heraus gehalten, denn Institutionen und Interessengruppen, auf die wir nur bedingt Einfluss nehmen konnten, haben sich in den Dienst der Sache gestellt, um Entscheidungen herbei zu führen, die auch oder hauptsächlich uns betreffen."
Übersetzt: RWE hat das Ruder für die Zukunft höchstens auf dem Platz gegen Mönchengladbach in der Hand. Im Hintergrund wirken ganz andere Mächte. Allerdings "ist es aber an der Zeit, Flagge zu zeigen", wie Strunz richtig formuliert. Dass alles mit gezielt platzierten Formulierungen. Strunz: "Für unsere Stadt und für unseren Verein."
Die Verantwortlichen initiieren die Aktion "Kämpfen für Essen". Strunz: "Wir kämpfen für Essen und erhoffen im Gegenzug, dass Essen auch für uns kämpft." Dabei sind in "KÄMPFEN" weitere existenzielle Begriffe enthalten: Kreativität (neue Wege finden) - Änderungen (Aufstellen professioneller Struktur) - Mut (unangenehme Dinge anpacken) - Power (für das Team, nicht nur gegen die Borussia) - Fairness (untereinander und mit Anderen) - Energie (wieder durchstarten) - Neuanfang (nach Rückschlägen).
Die Öffentlichkeit soll für den Club wieder angestachelt werden, alles natürlich nicht alleine, sondern mit "wichtigen Partnern aus der Sponsoren- und Medienlandschaft", wie Strunz betont. Nico Schäfer, RWE-Vorstandsmitglied: "Es bringt überhaupt nichts, irgendwas klein zu reden. In anderen Städten haben Stadionprojekte bewiesen, dass es funktioniert."